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Wird das die neue Flagge von Neuseeland?

Der Vorentscheid für eine neue neuseeländische Nationalfahne ist gefallen. Aus 40 Entwürfen wählte das Volk seinen vorläufigen Favoriten aus. Ob dieser die bisherige Flagge ersetzt, wird sich im März 2016 zeigen. Die knappe Entscheidung sorgt jedoch für Meinungsverschiedenheiten zwischen den “Kiwis”.

Neuseelands Wählerschaft hat sich für ein potenziell neues Landesflaggendesign entschieden.
40 verschiedene Entwürfe hatte das Volk zur Auswahl, im November sollten sie ihren Favoriten wählen. Grund für die Neuwahlen ist die Ähnlichkeit der neuseeländischen – mit der australischen Fahne und der noch aus der Kolonialzeit bestehende britische Union Jack, der einigen Kiwis (Neuseeländern) ein Dorn im Auge ist.
Mehr zur Vorgeschichte des Flaggenreferendums gibt es auf unserem Reisebine- Blog.

Vergangene Woche wurde das Zwischenergebnis der schon seit Längerem laufenden Aktion veröffentlicht: Der weiße Silberfarn mit schwarzblauem Hintergrund und einem aus roten Sternen bestehenden “Southern Cross” (Sternbild) bekam die meisten Stimmen.
Platz zwei mit minimal weniger Stimmen war dasselbe Bild, nur mit rotblauem Hintergrund.

Die endgültige Entscheidung, ob das ausgewählte Design die bisherige Nationalflagge ersetzen wird, muss aber noch getroffen werden. Im März 2016 soll es dafür einen erneuten Volksentscheid geben.

Der Silberfarn als erster und zweiter Platz sprach den Ergebnissen nach die meisten Neuseeländer an.
Die Pflanze ist neben dem Begriff Kiwi (Vogel, Frucht und Neuseeländer selbst) eines der Hauptsymbole des Landes.

In dem Flaggendesign von Kyle Lockwood soll der weiß gehaltene Silberfarn für die neuseeländischen Einwohner stehen.
Das Sternbild “Kreuz des Südens” gilt als Symbol für alle Länder der Südhalbkugel. Die rote Farbe der Sterne verbunden mit der schwarzen Hintergrundfarbe des Entwurfs wird traditionell mit den Maori, den Ureinwohnern Neuseelands verbunden.

Einige Neuseeländer waren empört über den Ausgang des Volksentscheids zur potenziellen neuen Landesfahne.
So wurde beispielsweise bemängelt, dass es einem Kind möglich sein sollte, die eigene Flagge aus dem Gedächtnis heraus zu malen. Bei einem Silberfarn im Design der Fahne wäre das jedoch nicht der Fall.

Anders wäre das beim weit abgeschlagenen dritten Platz des Fahnenwettkampfs, dem “Red Peak”.
Der Entwurf von Aaron Dustin sollte zu Beginn nicht einmal zur Auswahl stehen, wurde nach einer Social-Media-Kampagne jedoch mit in die Liste für die Volksabstimmung aufgenommen.
 

 
Das Red Peak besteht aus einem weißen Chevron umgeben von einem schwarzen, blauen und roten Dreieck. Sie sollen auf eine “Moderne” Weise die Symbole Neuseelands (Silberfarn, Kiwi, Kreuz des Südens) verbinden.
Der Chevron soll außerdem für die tektonischen Platten stehen, welche für die südlichen Alpen Neuseelands verantwortlich sind.
Die Dreiecke stehen laut Dustin für die rote Erde, schwarze Nacht und blaue Dämmerung, was an eine Mythologie der Maori angelehnt ist.

Salopp gesagt lässt sich in das einfache Design dieser Flagge sehr viel interpretieren was mit Neuseeland zu tun hat, und sie ist einfach zu zeichnen, weshalb viele Neuseeländer sich für dieses Motiv aussprechen.

Es scheint dem Staat weiterhin schwerzufallen, eine einzigartige neue Fahne durchzusetzen.
So sind laut aktuellen Nachzählungen momentan etwa 65 Prozent der Kiwis dagegen, überhaupt eine neue Flagge einzuführen, und nur 28 Prozent dafür.

Möglicherweise hätte die Politik Neuseelands nur früher hinhören sollen. Schon bei der Veröffentlichung der 40 Designs für die Volkswahl machte sich Empörung spürbar breit.
Das richtige Motiv scheint bisher einfach nicht dabei gewesen zu sein. Vielleicht fehlt nur noch das, um eine neue Nationalflagge endlich zu erwirken.


Weitere Artikel zum Flaggendisput auf dem Reisebine- Blog:
Braucht Neuseeland eine neue Flagge?
Flaggenreferendum in Neuseeland


Quellen: BBC News ; 3newsCBCnews ; Wikipedia  
© Fotos: oben: Wikimedia (Lizenz: CC BY 3.0 NZ )

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Jasmin Rhein

Da sie schon als Kleinkind von ihren Eltern quer durch die Welt geschleppt wurde, blieb Jasmin eigentlich nichts anderes übrig, als vom Reisefieber angesteckt zu werden. Noch vor dem Studium stehend sieht sie sich geplagt von der Entscheidung einen Zukunftsweg zu wählen, bei der Vielfalt, die die Welt noch für sie zu bieten hat. Als passionierte Surferin und Schnorchlerin aber ließ Australien nicht lange auf sich warten!
Seitdem ergänzt Jasmin das Reisebine-Team als freie Autorin.

1 Kommentar

  • Ich bin gespannt, wie die Abstimmung über die Fahne im März ausgeht. Klar, Nationalflaggen sind ein ganz sensibles Thema. Bei der eigenen Flagge spielen ganz viele Faktoren mit. Aber ich finde, dass beide Seite bei dieser Fahnen – Diskussion ihre Berechtigung haben. Jetzt soll die Mehrheit über die Fahne entscheiden.

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