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Victoria baut sein Wanderwege-Netz aus

Der australische Bundesstaat Victoria ist aufgrund seiner Topographie und der vielen Nationalparks prädestiniert für Outdoor-Abenteuer. Mehr als 2.000 Wege summieren sich zu rund 8.000 Kilometern Wander-Vergnügen auf den Spuren australischer Geschichte und Tierwelt. Das Hiking-Level reicht von Strandspaziergängen bis zu Touren ins alpine Hochland. Die Kulisse bietet auf kleinstem Raum „Australien kompakt“: Küsten und Gebirgszüge, Regenwald und Outback, Flusslandschaften und Wasserfälle.

Zu den Highlights am Wegesrand gehören tierische Begegnungen. Die weltweit größte Koala-Population lebt in Victoria. Daneben auch Wombats, Emus, Schnabeligel und sogar Pinguine. Der Geist der Aborigines ist an zahlreichen Felsmalereien spürbar. Für noch intensivere Naturerfahrungen baut Victoria sein Wanderwege-Netz weiter aus. Aktuell entsteht Teil Zwei des Grampians Peak Trails.

Ob gemäßigter Spaziergang oder Mehrtages-Tour, vor allem durch die Nationalparks von Victoria ziehen sich gut ausgeschilderte Weg-Etappen. Je nach Fitnesslevel und verfügbarer Zeit können diese miteinander kombiniert werden.

Neben dem beliebten Fernwanderweg “Great Ocean Walk” finden sich in vielen Regionen Victorias Angebote für passionierte Wanderer. Mit dem Grampians Peak Trail entsteht im Westen des Staates ein weiteres durchgängiges Hiking-Erlebnis auf 144 Kilometern. In Gippsland erstreckt sich der Wilsons Promontory Nationalpark auf dem südlichsten Landzipfel des australischen Kontinents. Zahlreiche Wanderwege laden zur Erkundung seiner besonderen Flora und Fauna ein. Anspruchsvoller geht es auf den Bushtracks im High Country – dem alpinen Hochland von Victoria – zu. Ein Rundweg auf dem Gipfel des Mount Buffalo belohnt bei gutem Wetter die Wanderer mit Fernsichten. Auch auf der Mornington Peninsula, in den Weinbergen des Yarra Valleys oder auf Phillip Island, der Heimat der Zwergpinguine, laden gut ausgeschilderte Wege zu kurzen oder längeren Fußmärschen ein.
  

# Grampians Nationalpark

Rund drei Autostunden westlich von Melbourne erheben sich die schroffen Bergketten der Grampians. Der Grampians Nationalpark ist bei Wanderern, Bergsteigern und Mountain-Bikern beliebt. Höchste Erhebung des Sandsteingebirges ist mit 1.167 Metern der Mount William.
  

© Foto: Visit Victoria / Robert Blackburn

  
Den Park durchziehen 200 Strecken-Kilometer aller Schwierigkeitsgrade. Auf 144 Kilometern entsteht in drei Etappen bis 2019 ein durchgängiges Hiking-Erlebnis: In 13 Tagen erwandern sich dann Ausdauernde von Mt Zero im Norden nach Dunkeld im Süden auf dem Grampians Peak Trail eindrucksvolle Natur- und Kulturlandschaften. Mit der Eröffnung des ersten Abschnitts in 2015 laden bereits 33 abwechslungsreiche Kilometer auf dem Wonderland Loop zu einem Drei-Tages-Outdoor-Abenteuer ein.

Aktuell sind die Arbeiten zu Phase Zwei im Gange. Anfang 2018 sollen bereits erste Abschnitte freigegeben sein. Mit dem Ausbau bestehender und neuer Strecken zum Grampians Peak Trail sind große Anstrengungen rund um Natur- und Artenschutz wie auch Sicherheit der Besucher verbunden.

Für Tagesausflügler gibt es im Grampians Nationalpark mehrere kurze Highlight-Walks. Sehenswert ist zum Beispiel der Rundweg an den MacKenzie Falls oder der vier Kilometer lange Weg vom Wonderland-Parkplatz zum Aussichtspunkt „The Pinnacle“. Von der schroffen Aussichtsplattform genießen Naturfreunde einen Weitblick über den Ort Halls Gap. Besucher des Parks lernen außerdem die Kultur der Aborigines kennen. Jahrtausende alte Felsmalereien eröffnen vielerorts Einblicke in das Leben der australischen Ureinwohner.

Der 167.000 Hektar große Grampians Nationalpark gilt als „Victorias ökologisches Schatzkästchen”. Die Berghänge sind von Eukalyptuswäldern bedeckt, die Plateaus mit Heide bewachsen. In den Tälern blühen Wildblumen und Kräuter. Im Park leben mehr als 200 Vogelarten. Mit fünf Känguru- und Wallaby-Arten bieten die Grampians zudem die größte Vielfalt dieser Spezies in Victoria. Dazu können viele weitere Tiere, wie  Emus, erspäht werden – mit etwas Geduld auch das scheue und gut getarnte Schnabeltier.
  

# Wilsons Promontory Nationalpark

Als Wanderparadies schlechthin gilt der Wilsons Promontory Nationalpark in Gippsland (drei Stunden südöstlich von Melbourne). Das 50.000 Hektar große Naturreservat lädt zu Wanderungen von einer Stunde bis zu drei Tagen ein. Das Terrain ist vor allem von Buschlandschaft geprägt. Auch bizarre Felsen und einsame Buchten laden zum Aktivwerden oder einfach nur Genießen ein.
  

© Foto: Visit Victoria / Roberto Seba

 
Wer gut zu Fuß ist, erklimmt die Spitze des rund 700 Meter hohen Mount Oberon. Belohnt wird der anspruchsvolle Aufstieg mit einer Aussicht über die Küstenlinie und vorgelagerten Inseln. Ähnlich schöne Ausblicke eröffnen die leichter erreichbaren Wege rund um den feinsandigen Squeaky Beach.

Begegnungen mit Wombats, Wallabys und Emus verspricht der kurze Wildlife Walk auf halber Strecke zwischen Parkeinfahrt und der einzigen Ortschaft im Park, Tidal River. Hier stehen auch Cabins und Lodges zur Verfügung. Unterwegs können Etappen-Wanderer auf einfachen Campingplätzen übernachten (im Sommer unbedingt vorab reservieren!).
  

# Great Ocean Walk

Am Great Ocean Walk mit seinen feinen Sandstränden, wilden Küsten und Urwäldern kommt kein Trekking-Fan in Victoria vorbei. Startpunkt des rund 100 Kilometer langen Wanderwegs ist Apollo Bay. Ziel ist Glenample bei den 12 Aposteln.

Die Route führt durch mehrere Nationalparks. Unterwegs kreuzen Koalas, Kängurus und Pinguine den Weg. In acht Tagen können ambitionierte Wanderer die gesamte Strecke erlaufen und dabei Landschaft und Tiere ausgiebig genießen.

Die „Day Walks“, bis zu sechs Stunden pro Tag, lassen sich gut mit Hotels oder B&Bs an der Great Ocean Road verbinden. Oft werden Shuttle-Fahrten zum Startpunkt angeboten. „Short Walks“ (maximal zwei Stunden von Parkplätzen oder Unterkünften) führen zu Aussichtspunkten wie den Gables Lookout, zum Cemetery Lighthouse oder zum Wreck-Beach Reizvolle kurze Etappe an dem beliebten Fernwanderweg ist auch der zwei Kilometer lange Rundweg am Shelly Beach nahe Apollo Bay.
 

# Great Otway Nationalpark

Der Great Ocean Walk führt mitten durch den Great Otway Nationalpark, der sich von Torquay bis nach Princetown und durch das Hinterland von Otway nach Colac erstreckt. Mehr als tausend Quadratkilometer abwechslungsreiche Landschaft mit rauen Küsten, feinen Sandstränden, Eukalyptusbäumen und Regenwald gilt es hier zu erkunden.

Landeinwärts befinden sich versteckte Wasserfälle, Kaskaden und Seen umrahmt von Riesenfarnen. Besonderes Highlight: die nächtlichen Spotlight-Touren auf den Spuren der Glühwürmchen im Melba Gully. Sicher gleichauf faszinierend: der weite Sternenhimmel. Zum Übernachten stehen zahlreiche Campingplätze im Park zur Verfügung.
 

# Mount Buffalo Nationalpark

Ein weiteres Eldorado für Outdoor-Fans ist der Mount Buffalo Nationalpark. Er lockt das ganze Jahr über vor allem aktive Besucher an. Im Winter ziehen Langläufer durch den Park. Im Sommer erkunden Wanderer die mehr als 90 Kilometer langen, gut ausgeschilderten Wege entlang der bizarren Felsformationen und Granitblöcke, die auch zum Abseilen einladen.

 
Wer grandiose Panoramablicke im Fokus hat, nimmt sich die Aussichtspunkte zum Ziel, etwa „Bents Lookout“ oder „The Horn“. So heißt das 1.723 Meter hohe Fels-Plateau, das man vom Parkplatz aus in 45 Minuten erreicht. Der Mount Buffalo Nationalpark ist einer der ältesten in den Alpen Victorias. In den Wäldern und Eukalyptus-Hainen leben Kängurus, Wallabys, Opossums und Gleitbeutler. Am Lake Catani gibt es einen Campingplatz.

Ausführliche Informationen rund um Wandern in Victoria gibt es auf der Visit Victoria Website


© Fotos: Visit Victoria / Mark Watson, Robert Blackburn, Roberto Seba
Text: noblekom

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Sabine Hopf

Sabine, Gründerin der Webseite "Reisebine.de", Fotografin und Chef-Redakteurin unserer Online-Redaktion. Sabine bereiste Australien seit 1987 rund 17x und kennt den roten Kontinent wahrscheinlich besser als ihre Heimatstadt Berlin.

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