Australien News

Den Weißen Hai bald als direkten Nachbarn?

© Foto: Tourism & Events Queensland

Neuer Hai Hotspot vor Australiens Westküste entdeckt. Laut einer Studie ist die Anzahl der Weißen Haie zwei mal höher als an der Ostküste. Der Grund dafür: Abwasserrohre.

Dass es in Australien vor gefährlichen Tieren nur so wimmelt, ist ja allgemein bekannt. Sowohl an Land, als auch im Wasser tummeln sich Lebewesen, denen man am liebsten nicht begegnen würde. Der Weiße Hai ist eines von ihnen.

Immer wieder werden Studien zu dessen Verbreitung oder Verhaltensweisen veröffentlicht. Die neuste von ihnen, herausgegeben im Dezember 2017 von CISRO (Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation), vermutet einen neuen Hai Hotspot vor der Küste Westaustraliens. Laut der Studie pendelt sich die Zahl der Haie zwischen 750 und 2250 ein und jeder von ihnen soll eine 90-prozentige Überlebenschance aufweisen. Das bedeutet, die Anzahl der Raubtiere ist hier mehr als doppelt so hoch wie an der Ostküste. Dort sollen, vergleichsweise, nur zwischen 470 und 1030 Weiße Haie schwimmen.

Der Grund für den Anstieg ist anscheinend bei den Abwasserrohren zu finden, die über die gesamte Küste Australiens verteilt sind. Aus diese treten Nährstoffe aus, die nicht nur das Wasser stark verschmutzen, sondern auch ganze Schwärme kleinerer Fische anlocken. Unterwasseraufnahmen zeigen, dass in vielen Fällen Fische in Spiralen über den Rohren schwimmen und sich an den Abwasserfahnen satt fressen.

Experten vermuten daher, dass Haie und andere Raubfische von den kleinen Fischen angezogen werden und sich immer öfter und länger in Küstennähe aufhalten.

The New Daily, eine australische Online-Zeitung, veröffentlichte am 14. Dezember 2017 einen Artikel zu diesem Thema und schrieb dort, dass „sich mehr als 80% der tödlichen Haiangriffe im letzten Jahrzehnt innerhalb eines 40-Kilometer Radiuses der Abwasserrohre ereignet haben“. Werden die Daten der Australian Shark Attack File mit einbezogen, lassen sich 30% der in den letzen sieben Jahren aufgezeichneten Angriffe auf einen Umkreis von 5 Kilometern um Schmutzwasserleitungen festlegen.

SharkSmart: „Vermeidet trübes Wasser!“

Das australische Fischereiministerium und weitere Naturschutzorganisationen warnen Strandbesucher davor, in der Nähe von Abwasserrohren schwimmen zu gehen. Erst im Dezember 2016 startete die Regierung von New South Wales die Kampange „SharkSmart“, um Menschen auch weiterhin auf die ständige Gefahr von Haiangriffen aufmerksam zu machen. Dafür wurden 100 Satellitenfallen für Haie, sogenannte „Smart drumlines“, vor der Küste verteilt. Diese sollen die Raubfische durch einen Köder anlocken und fangen, damit sie später mit einem GPS-Gerät versehen werden können. Auf diese Weise können Schwimmer schon früh vor Haien gewarnt werden, sollten diese zu nah an Strände herankommen.

Allerdings ist das nur eine von vielen Übergangslösungen.

„Die Analyse der gesammelten Daten soll der Regierung wichtige Informationen liefern und ihr helfen, möglichst bald eine vollständige Lösung für das Hai-Problem zu finden.“ sagte ein Mitarbeiter von CISRO und versicherte anschließend die Weiterarbeit der Regierung und Forschungsorganisationen.

(Unter diesem Link lassen sich die genauen Hintergründe und Tipps der “SharkSmart”-Kampange nachlesen.)


© Foto: Tourism & Events Queensland
Quelle: thenewdaily.com.au, MSN

Autor/in des Artikels

Avatar-Foto

Aneke Hansen

Schon früh packte Aneke das Reisefieber. Sie entdeckte ihre Begeisterung für fremde Kulturen und andere Länder, nachdem sie als Kind mit ihrer Familie und einem Auto durch Skandinavien gereist ist. Schnell war klar, dass sich auch das spätere Berufsleben um Reisen drehen muss.

1 Kommentar

  • Hallo,

    vielen Dank für den Artikel, werde ich mir für meine Reise nach Australien aufjedenfall mal merken.
    Klingt ziemlich logisch im Endeffekt, wobei man ja eigentlich auch denken würde dass sich die Tiere eher von dem ganzen Müll der da aus den Abwasserrohren ins Meer gespült wird fernhalten. Mal wieder was dazugelernt. Besonders für mich, als Seglerin, ist dieser Tipp wertvoll.

    Liebe Grüße

    Annmarie

Schreibe einen Kommentar

Hier kannst du einen Kommentar zum obigen Artikel schreiben.
Bitte beachte: Kommentare mit gewerblichen Links werden von uns NICHT veröffentlicht.
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Wie wir deine Daten verarbeiten, kannst du in unserer Datenschutzerklärung nachlesen.
Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.