Es ist kein Geheimnis: Australien ist die Heimat von zahlreichen gefährlichen Tierarten. In den Augen vieler stellen sie eine Bedrohung für den Menschen dar, doch der Umkehrfall scheint korrekter. Die eigentliche Bedrohung ist der Mensch und nicht nur er, sondern auch die fremden tierischen Eindringlinge, die über den Schwarzmarkt ihren Weg nach OZ finden.
Der Handel mit exotischen Reptilien boomt. Es erscheint fast ironisch, dass Menschen für eine Schlange, Schlange stehen. Natürlich nicht offiziell, denn der Handel mit Exoten ist in Australien illegal – die Einfuhr von nicht-australischen Reptilien wird streng geahndet und kann bis zur Gefängnisstrafe führen. Und doch finden die Tiere über den Schwarzmarkt immer wieder ihren Weg in australische Haushalte, um dort als Haustier ihr Dasein zu zollen. Doch wie schaffen es die Händler immer wieder am Zoll vorbei?
Es wird vermutet, dass bis 2012 über 28 verschiedene illegale Reptilienspezies allein in Victoria gehandelt wurden. Das Beunruhigende daran ist nicht nur, dass die Tiere oftmals in vermutlich wenig artgerechter Form gehalten wurden, sondern mindestens 5 der Arten in freier Wildbahn überleben würden – sollten sie dem naiven Besitzer entfliehen, der vermutlich eine Unsumme für den Erwerb des Tieres gezahlt hat. Doch nicht nur er würde eine gehörige Einbuße kassieren, sondern auf lange Sicht gesehen auch die australische Tier- und Pflanzenwelt.
Australien ist bereits Heimat einiger der giftigsten Schlangen der Welt und trotzdem scheinen Schwarzhändler der Meinung zu sein, weitere Giftschlangen nach Australien bringen zu müssen – ebenso wie Eidechsen und Schildkröten. Einige dieser Arten könnten sich schnell und ohne Probleme in der australischen Flora und Fauna heimisch fühlen und sich fortpflanzen. Trägt nur eines der Tiere eine Krankheit oder einen Virus in sich, könnte das schwerwiegende Folgen mit sich bringen.
Das Ökosystem gerät durch die Einfuhr neuer Tier- und Pflanzenarten aus dem Gleichgewicht, die Kontrolle gestaltet sich aber nicht immer als einfach und ist nicht nur ein Problem in Australien sondern weltweit. Wichtig sei die Aufklärung über potenziell gefährliche Spezies und die Akzeptanz, dass Kontrollen an Flughäfen in Zukunft ein paar Minuten länger dauern könnten.
Wer auf seiner Reise durch Australien also zufällig einer streunenden Boa Constrictor über den Weg läuft, sollte diese oder andere nicht-heimische Arten unbedingt dem Department of Agriculture and Water Resources melden.
Quelle: www.australiangeographic.com.au
© Foto: Jana Nollmann
Welcher so auf Tier und Artenschutz bedachte Australier hat denn die arme Schlange (Pseudechis oder Pseudonaja) totgeschlagen? Oder handelt es sich NUR um ein Opfer des Straßenverkehrs?
Hat ja schon was Makabres ein sterbendes oder frischtotes Tier zu veröffentlichen….
Lieber Rolf,
danke für deinen Beitrag.
Das Bild zeigt lediglich eine willkürlich ausgewählte Schlange und dient nur als Bebilderung des Beitrages. Die Schlange sieht für uns sehr wohl lebendig aus – wenn du aber tatsächlich Experte in Sachen Schlangen bist und einen anderen Blick dafür hast, möchten wir uns dafür entschuldigen.
Wir wünschen dir einen schönen Tag.
Annika