Zwei Strände in Australien wurden geschlossen: Seit Weihnachten wurden bereits in 30 Fällen weiße Haie in der Nähe des Fairhaven und Thirteenth Beach in Victoria gesichtet. Australien ist ein Paradies, aber die Natur beweist einmal mehr, dass es keines zum Baden und Planschen ist.
Der Sommer ist heiß und eine Abkühlung im tiefblauen und angenehm lauen Wasser scheint ein absolutes Muss. Obwohl es in vielen Fällen die Entscheidung der Schwimmer und Badeenthusiasten bleibt, hat Victoria den Bürgern und Touristen im südöstlichen Bundesstaat diese Entscheidung nun aus der Hand genommen. Zwei Strände wurden zumindest vorübergehend zum Schwimmen gesperrt. Der Grund? Weiße Haie wurden in großer Anzahl gesichtet und stellen eine ernstzunehmende Gefahr für die Sicherheit der Schwimmer dar.
Die Haie wurden nicht nur aus einem Rettungshubschrauber gesichtet, sondern auch von faulenzenden Strandgängern und wachsamen Life Guards, was sicherlich für die extreme Nähe zum Menschen und somit eine ernsthafte Gefahrensituation spricht. Die Life Guards setzten Sirenen ein, um Schwimmer zu warnen und markierten die betroffenen Strände mit rot-weißen Flaggen, die vor den Haien warnen sollen. Marcus Emerton-Bain, der aus dem Wasser evakuiert wurde, erzählte dem ABC, dass es ein augenöffnendes Erlebnis gewesen sei, als er realisierte, wie nah die Haie eigentlich zum Strand kamen. Trotzdem würde er jederzeit wieder ins Wasser gehen und einfach ein bisschen vorsichtiger sein.
Greg Scott, Manager von Life Saving Victoria, sagte dem ABC, dass es selbstverständlich immer Haie in den Gewässern um Victoria gegeben hätte, doch er noch nie eine so große Zahl und Regelmäßigkeit der Haisichtungen erlebt hätte. Die Kontrollen und Sicherheitsmaßnahmen wurden verschärft.
Die Haie, die in Gruppen jagen und fressen, sind wohl nicht grundlos in Küstennähe geschwommen. Die Jäger scheinen von Köderfischen, die in der Hochseefischerei eingesetzt werden, in Strandnähe gelockt worden zu sein.
Kontrollen, Sicherheitsmaßnahmen und „einfach ein bisschen vorsichtiger sein“ sind selbstverständlich gute Maßnahmen, doch sollten Besucher des roten Kontinenten die Gefahren der Tiefe im Hinterkopf behalten. Haie sind nur eines von vielen Beispielen hierfür. Abgesehen davon, dass die Zahl der Haiangriffe in einigen Regionen Australiens im letzten Jahr so groß war, wie noch nie, berichteten wir bereits über die gefährlichen Quallen, die im Wasser ihr Unwesen treiben.
Obwohl man sich auf den Regierungsseiten und diversen Apps über die Sicherheitssituation an den Stränden Australiens informieren kann und sollte, ist und wird Australien niemals ein sichereres Badeparadies sein – die Natur hatte für die Meere um die Küsten wohl etwas anderes im Sinn. Ein kritisches Umdenken der Promotion des Landes als Badetraumziel und drastischere Aufklärung über Gefahren stehen immer noch aus. Oder man sagt einfach: „Es wird schon nichts passieren!“
Quellen: www.abc.net.au, www.theage.com.au
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