Erfreuliche Nachrichten aus dem südlichen Great Barrier Reef – es gibt sie wieder, die Baby-Seekühe! Während die Seekuhpopulationen nach dem Zyklon Yasi 2011 massiv zurück gegangen waren, wurden die niedlichen Jungtiere besonders in den letzten beiden Jahren wieder vermehrt gesichtet – zur Freude von Tier- und Umweltschützern. Sie schließen daraus außerdem, dass sich das Seegras-Ökosystem auf einem guten „Weg der Erholung“ befindet.
„Da die Seekühe offensichtlich wieder mehr Seegras als ihre primäre Nahrungsquelle finden, können sie somit nicht nur ihre Art erhalten, sondern sind außerdem fähig, sich wieder fortzupflanzen“ , verkündet Roger Beeden, ein Mitglied der Behörde des Great Barrier Reef Marine Parks.
Doch Seegras dient nicht nur als Nahrungsquelle, sondern auch als kleine Behausung für Jungtiere der Unterwasserwelt. Den Gesundheitszustand der Pflanzen zu messen, kann sich jedoch als ziemlich schwierig erweisen, da ein Zugang gerade in Küstennähe nicht immer gegeben ist. Daher ist es einfacher, die Gesundheits-Indikatoren anhand der dort lebenden Tiere zu nutzen und daraus Schlüsse zu ziehen.
Wie sich herausstellte, erholen sich die Seepflanzen nach schweren Unwettern wie Zyklonen relativ schnell, jedoch gab es ausdrückliche Bedenken, nachdem Zyklon Yasi und spätere Überflutungen noch weitere, schwere Schäden anrichteten.
„In Cleveland Bay hatte der Zyklon nicht nur enorme Auswirkungen auf das Seegras an sich, sondern auch auf die Samen im Boden, wir waren also sehr auf die Wachstumsphase im nächsten Jahr gespannt“ , berichtet Dr. Beeden.
Den anwachsenden Seekuh-Populaionen nach zu urteilen, konnten sich die für die Säugetiere lebenswichtigen Unterwasserpflanzen jedoch soweit erholen, dass sich die Seekühe wieder verstärkt fortzupflanzen scheinen.
Der weltweite Tierschutz der Seekühe hält sich indes jedoch in Grenzen und Schätzungen zufolge lebt der Großteil der verbliebenen Populationen in australischen Gewässern, wie dem südlichen Great Barrier Reef, wo annäherungsweise 5.500 Seekühe im späten Jahr 2016 gezählt wurden.
Laut Jim Higgs, Mitglied des weltweiten Wildleben-Fischerei-Fonds, sei die erhöhte Anzahl der geborenen Baby-Seekühe eine erfreuliche Nachricht, dennoch wären mehr netzfreie Zonen nötig, um es den Seekühen zu ermöglichen, sich sicher zwischen ihren Futterstellen zu bewegen.
„Dass es wieder mehr Seekühe gibt, sind natürlich tolle Nachrichten – trotzdem haben Tier- und Umweltschützer noch einen weiten Weg vor sich“ , so die Worte von Jim Higgs.
Quelle: ABC News Australia
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