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Drohnen zum Schutz vor Haiangriffen

© Foto: Tourism & Events Queensland

Urlaub, ja prima, aber in Australien? Da will dich doch alles töten!“ Wahrscheinlich hat jeder, der sich schon auf eine Reise nach Down Under freuen konnte, diesen Satz von besorgten Freunden oder Familienmitgliedern gehört. Angesprochen ist damit die einzigartige, zum Teil aber auch sehr gefährliche Tierwelt des Roten Kontinents. Schlangen, Spinnen, Quallen, Krokodile oder Haie: Es stimmt, die Liste ist nicht gerade kurz. Jetzt gibt es für alle begeisterten Fans des Ozeans mehr Sicherheit.

Die australische Umweltorganisation Taronga setzt sich für die Sicherheit der Menschen vor australischen Wildtieren, vor allem aber auch für die Sicherheit der Tierwelt ein. Jedes Jahr veröffentlicht die Organisation einen Report über Haiangriffe in Australien. Dieses Jahr lassen sich bereits zehn Überfälle zählen.
Im Jahr 2016 wurden 18 Personen verletzt. Zwei Zwischenfälle endeten tödlich. Insgesamt zählte Taronga 26 Angriffe.

Für Forscher an der University of Technology in Sydney waren das 26 Angriffe zu viel.
2016 haben sie, gemeinsam mit der Little Ripper Lifesaver Group, ein Luft- und Raumfahrtunternehmen von Westpac, angefangen, eine Drohne zur Haierkennung zu entwickeln. Damit sollten Haie im näheren Umkreis schneller erkannt werden als zuvor.
Ab September fliegen diese Drohnen entlang verschiedener Strände in Queensland und New South Wales.

Für den Erfolg der Drohne wird eine neue Software benutzt, die aufgenommene Videos in Live Geschwindigkeit direkt auswertet und so den Hai erkennt. Die Software wurde darauf programmiert, Haie von Delphinen und anderen Meeresbewohnern, sowie auch von Surfern oder kleinen Booten zu unterscheiden. Sobald die batteriebetriebene Drohne einen Hai ausfindig macht, ertönt eine Warnung durch ein Megaphon. Surfer oder Schwimmer können sich so frühzeitig vor einem möglichen Angriff in Sicherheit bringen.   

Die Software kommt durch den Einsatz künstlicher Intelligenz zu einer Trefferquote von 90%, wenn es um das Auswerten von Luftbildaufnahmen geht. Das menschliche Auge hat im Vergleich gerade einmal eine Trefferquote von 20-30%.

Die Entwickler betonen aber, dass die Erfindung der Drohne nicht den Menschen bei der Strandpatrouille ersetzen soll. Sie solle eher unterstützend eingesetzt werden.

Eine andere, bereits häufig eingesetzte Variante, Haiangriffe zu verhindern erntete in der Vegangenheit bereits viel Kritik. Netze wurden aufgespannt, um das Annähern der Haie an belebte Strände zu verhindern. Diese Netze greifen allerdings den Lebensraum Ozean im Allgemeinen an und nicht speziell die Haie „mit bösen Absichten“.
Schildkröten, friedliche Haie, Rochen oder andere Lebewesen wurden gestört und sogar getötet. Petitionen gegen diese Netze laufen auf Hochtouren, denn gerade Umweltorganisationen wollen die Gefährdung der Meeresbewohner nicht in Kauf nehmen.

Sollten sich Drohnen beweisen, wären sie auf jeden Fall eine sehr umweltbewusste Variante, die Wassersportler vor Angriffen beschützen und einen Ausflug ans Meer so sicher wie möglich für alle zu machen – Mensch und Tier.


Quelle: cnet, taronga
© Foto: Tourism & Events Queensland

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Johanna Lankow

Wanderlust ist wohl der passendste Ausdruck um Johannas Motivation für so manch eine Abzweigung zu beschreiben. Von ausgedehnten Surfausflügen an den Küsten Australiens über endlose Kanutouren in Schweden – für sie gibt es nichts Schöneres, als kleine und größere Abenteuer mit dem Entdecken für sie noch unbekannte Orte zu verbinden.

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