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Korallenbleiche erreicht immer größere Ausmaße

© Foto: Wikimedia / U.S. Geological Survey

Leider müssen Forscher immer häufiger feststellen, dass weltweit Korallenriffe im Sterben liegen. Schuld an der Korallenbleiche ist der altbekannte Klimawandel und die damit einhergehende Erderwärmung.

Dass das Great Barrier Reef schon längere Zeit von einer Korallenbleiche betroffen ist, ist nichts Neues. In den letzten Jahren wurden immer wieder Artikel veröffentlicht, die sich mit diesem Thema beschäftigten und auf die Problematik aufmerksam machten. Zu Beginn des Jahres ging es sogar so weit, dass selbst die australischen Forscher nicht mehr weiter wussten und weltweit einen Aufruf nach Ideen starteten.

Anfang Januar stellte die Webseite der Regierung von Queensland einen Artikel online, in dem sie um Hilfe bei der Findung einer Lösung bat. Forscher aus der ganzen Welt konnten teilnehmen und ihre Vorschläge vorstellen. Für den “Gewinner” – sollte es einen geben – wartet eine Spende in Höhe von 1 Millionen AUS$ und die Unterstützung der australischen Regierung bei der Forschung bei der Rettung des Great Barrier Reefs und anderer Korallenriffe.

Denn leider sind die Ausmaße der Zerstörung durch den Klimawandel wohl doch deutlich schlimmer als gedacht.

Ranger des Garig Gunak Barlu National Parks ganz im Norden des Northern Territory mussten im Februar diesen Jahres ebenfalls eine Korallenbleiche feststellen. Besonders Besorgniserregend ist dabei der Fakt, dass innerhalb von nur knapp 2 Jahren große Teile des dortigen Korallenriffes zerstört wurden.

Vergleicht man aktuelle Videoafnahmen mit denen von 2015, kann man auch ohne einen Abschluss in Meeresbiologie sehr schnell erkennen, dass man hier nicht länger einen bunten und vielfältigen Lebensraum vor sich hat. Stattdessen wirkt das Wasser vor der Halbinsel mittlerweile gespenstisch ruhig und nur vereinzelt sieht man noch Bewohner des Riffes umher schwimmen. Denn anders als zum Beispiel Fische, können sich Korallen nicht einfach woanders hin wandern.

Auch für die Zukunft sehen viele Forschen leider keine Besserung. Die stetige Erwärmung der Erde hat direkte Auswirkung auf jedes Lebewesen und jeden Lebensraum. So auch auf den der Korallenriffe.

Die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), die Wetter- und Ozeangeografiebehörde der USA, hat im Januar einen Temperaturanstieg der Wasseroberfläche vor dem Northern Territory von rund 4 Grad im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Das bedeutet, dass für viele Lebewesen in diesem Gebiet eine akute Lebensgefahr besteht.

Zwar sind einzelne Korallen in der Lage, sich wieder komplett zu regenerieren, benötigen dafür aber mindestens zwölf bis fünfzehn Jahre. Eine ganze Kolonie braucht noch viel mehr Zeit. Leider dauert das eindeutig zu lange.
Forscher fanden heraus, dass der Abstand zwischen den einzelnen Korallenbleichen immer kürzer wird. So betrug dieser in den 80er Jahren noch etwa 30 Jahre, 2010 aber nur noch knapp sechs. Mittlerweile sind es nicht einmal mehr zwei Jahre Abstand.

Aber was genau ist eigentlich eine Korallenbleiche und welche Auswirkung hat sie auf andere Lebewesen?

Korallen leben in einem symbiotischen Verhältnis mit mikroskopisch kleinen Algen.
Das heißt, die Koralle bietet den Algen zum Beispiel Schutz vor Fressfeinden und im Gegensatz werden sie mit den Nährstoffen versorgt, die sie zum überleben braucht. Sie sind also voneinander anhängig.
Allerdings reagieren die kleinen Algen besonders empfindlich auf Temperaturunterschiede. Wird es ihnen zu warm, suchen sie sich schnell einen neuen Lebensraum oder sterben einfach. Da die Algen unter anderem für die Farbgebung verantwortlich sind, verblassen die Korallen und es bleibt nur noch ein weißes Kalkskelett übrig.
 

© Foto:Wikimedia [CC-BY-SA 4.0]

 
Die Auswirkungen, die das Absterben von auch nur einem einzigen Riff hat, wären verheerend. Ein gesamtes Ökosystem könnte dadurch zerstört werden.
Tausende verschiedene Tierarten leben in einem Korallenriff oder sind zumindest indirekt davon anhängig. Es bietet Nahrung, Schutz vor Feinden und Jagdgründe. Langfristig gesehen könnte es laut den Forschern zu einem Einbruch der Artenvielfalt von Meereslebewesen kommen, da einige Riffbewohner nur einen sehr kleinen Toleranzbereich haben.

Das bedeutet, sie sind auf sehr viele verschiedene Umweltfaktoren angewiesen und können nur in einem ganz bestimmten Ökosystem – dem Korallenriff – überleben. Sollten die benötigten Faktoren nirgens mehr gegeben sein, sterben die betroffenen Arten einach aus.

“Das ist einer der Gründe, warum wir unbedingt an unserem Küsten- und Meeresmanagement arbeiten müssen. Wir brauchen eine neue Strategie und müssen sicherstellen, dass wir auch in Zukunft die Meeresumwelt und die Ökosysteme darin nachhaltig fördern und beschützen.”
Lauren Moss, Umweltministerin des Northern Territory

Lauren Moss, die Umweltministerin des Northern Territory versicherte, dass die Regierung zusammen mit verschiedenen Universitäten an einer Lösung arbeitet. Außerdem wolle das Northern Territory in Zukunft den CO2-Ausstoß weiterhin verringern und die Wasserqualität soll ebenfalls verbessert werden, um weitere Schäden zu vermeiden. Zusätzlich soll demnächst eine internationele Zusammenarbeit entstehen, damit Korallenriffe auf der ganzen Welt besser geschützt werden können.


Quellen: Australian Geographic / National Geographic / abc.net.au
© Foto: Wikimedia / U.S. Geological Survey, CC-BY-2.0CC-BY-SA 4.0

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Aneke Hansen

Schon früh packte Aneke das Reisefieber. Sie entdeckte ihre Begeisterung für fremde Kulturen und andere Länder, nachdem sie als Kind mit ihrer Familie und einem Auto durch Skandinavien gereist ist. Schnell war klar, dass sich auch das spätere Berufsleben um Reisen drehen muss.

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