Australische Korallenriffe leiden unter schweren Umwelteinflüssen: Von der Erwärmung der Ozeane bis hin zur Verschmutzung durch Sonnencreme. Nun kommt die Gefahr durch erhöhte Regenfälle hinzu, wodurch der Salzgehalt des Meerwassers sinkt.
Eine Studie, die in der Zeitschrift BMC Genomics veröffentlicht wurde, zeigt, wie ein niedriger Salzgehalt des Meerwassers die Korallen schädigen kann. Die Studie hebt hervor, dass die zunehmend starken Regenfälle ein weiteres enormes Problem der Klimaerwärmung darstellen können.
Der Klimawandel kann die Intensität der tropischen Stürme, einschließlich der Regenfälle, erhöhen. Nimmt der Salzgehalt des Wassers in der Umgebung der Korallen ab, so kann es zu „freshwater bleaching“ (=„Süßwasserbleiche“) führen: Eine biochemische Reaktion, die ähnlich ist wie die, wenn Korallen aufgrund zu hoher Hitze bleichen. Anders sind jedoch die Folgen: Während sich die Korallen bei einer hitzebedingten Bleiche durch normale Temperaturen erhohlen können, so kann die „Süßwasserbleiche“ nach wenigen Tagen zur Sterblichkeit führen.
Der Studienautor David Miller, Professor am ARC Center of Excellence der James Cook University für Korallenriff-Studien, erklärte, dass bei der hitzebedingten Bleiche eher „allgemeine“ Stressreaktionen entstehen. Bei der „Süßwasserbleiche“ werden beschädigte Proteine allerdings komplett zerstört.
Die Studie ist jedoch vorläufig. Es wurde nur eine Korallenart betrachtet und die Experimente waren ziemlich kurz. Laut Miller weist dies jedoch auf eine andere potenzielle Bedrohung durch Korallen in einer sich erwärmenden Welt hin. Wenn Wissenschaftler erst einmal besser verstehen, warum Korallen so auf den Salzgehalt reagieren, können sie vielleicht an einer Lösung arbeiten.
© Foto: Reisebine
Quelle: gizmodo.com.au
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