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Riesiger Mantarochen bittet Schnorchler am Ningaloo Reef um Hilfe

© Foto: Tourism Western Australia / Mantarochen

Berührende Unterwasserbegegnung in Westaustralien. Am Ningaloo Reef an Westaustraliens Korallenküste nähert sich ein Riesenmanta mit drei Metern Spannweite Tauchern, dreht sich auf den Rücken und hält dann völlig still, um ihnen zu zeigen, was das Problem ist: ein Angelhaken direkt am rechten Auge. Es ist, als ob der Rochen wüsste, dass er in Gefahr ist, wenn ihm nicht geholfen wird.

Unterwasserfotograf Jake Wilton von Ningaloo Marine Interactions tauchte mit einem britischen TV-Sender und dem Marinebiologen Monty Hall am Ningaloo Reef in Westaustralien, als sich ihnen eine Rochendame mit dem Spitznamen „Freckles“ näherte. Ein Filmteam, das mit Jake und Monty im Wasser war, hielt diesen magischen Moment fest. 
 

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„Ich bin oft in diesem Gebiet mit Schnorchlern unterwegs und es schien, als ob mich die Rochendame erkannte und darauf vertraute, dass ich ihr helfen würde. Sie kam näher und näher und begann sich so zu drehen, dass ich ihr Auge sehen konnte. Ich wusste, dass wir diese Haken aus ihrem Auge rausbekommen mussten oder dass sie sonst große Probleme bekommen würde“, sagte Jake.

Monty Halls, der sich auf dem Boot befand, als das Filmteam die Szene festhielt, sagte: „Jake tauchte immer wieder runter. Die Rochendame bewegte sich nicht. Ich bin sicher, dass sie wusste, dass Jake versuchte, die Haken rauszuholen.“

Jake fügte hinzu: „Ich tauchte noch einmal hinunter, um es ein letztes Mal zu versuchen und die Rochendame lag komplett still im Wasser.“

Das Video zeigt, wie Jake triumphierend mit dem Haken in der Hand aus dem Wasser auftaucht, bevor der Riesenmanta dankbar davonschwimmt.

Monty erinnert sich: “Diese Mantadame wusste genau, was los war. Jake tauchte immer wieder runter und sie bewegte sich nicht. Ich kam ans Ningaloo Reef, da es als einer der besten Orte der Welt gilt, um mit Walhaien zu schwimmen – dass ich das nun auch noch erleben durfte, war einfach phänomenal.“

Man glaubt, dass Mantarochen zu den intelligentesten Lebewesen im Ozean gehören. Anders als Stachelrochen haben sie keinen Giftstachel am Schwanz und sind somit völlig harmlos für Menschen.

Mantarochen können eine Spannweite von bis zu sieben Metern und ein Gewicht von zwei Tonnen erreichen; sie werden etwa 20 Jahre alt. Experten sind überzeugt, dass sich das verletzte Auge des Mantarochens ohne Hilfe entzündet hätte und er deshalb blind geworden oder sogar gestorben wäre.

Coral Bay am Ningaloo Reef gehört zu den besten Orten der Welt, um mit Mantarochen zu schwimmen, da sich die Tiere hier das ganze Jahr lang in großer Zahl versammeln. Auch andere Meerestiere können am UNESCO Welterbe-Riff beobachtet werden, darunter Buckelwale, Delfine, Walhaie, Seekühe (Dugongs) und Meeresschildkröten.
 

10 Dinge, die Sie über Mantarochen noch nicht wussten…

  • Mantarochen können bis zu 20 Jahre alt werden.
  • Mantarochen haben für Fische ein ungewöhnlich großes Gehirn, etwa so groß wie eine Orange.
  • Aufgrund ihrer „Hörner“ an den Kopfflossen werden sie auch als „Teufelsrochen“ bezeichnet.
  • Sie legen bis zu 70 Kilometer pro Tag zurück.
  • Sie halten sich am liebsten in tropischen Gewässern auf und sind oft vor der Küste Westaustraliens zu finden.
  • Sie ernähren sich hauptsächlich von Plankton, kleinen Fischen und Krebsen (Krill).
  • Sie sind oftmals an sogenannten „Putzstationen“ anzutreffen, wo Putzerfische sie von Parasiten befreien.
  • Sie haben nur im Unterkiefer Zähne, dort befinden sich Hunderte von winzigen Zähnen, die jedoch nicht benutzt werden, da die Tiere ihre Nahrung aus dem Wasser filtrieren.
  • Am Fleckenmuster auf der Haut seiner Unterseite kann jedes Tier eindeutig identifiziert werden.
  • Manta-Nachwuchs gibt es nur alle zwei Jahre; die ein bis zwei Jungen werden lebend geboren – aufgerollt wie ein Burrito!

 
Hintergrundinformationen zum Ningaloo Reef:

Das Ningaloo Reef ist das „andere Riff Australiens“ und gehört zu den größten Saumriffen der Erde. Das Besondere: Im Gegensatz zu anderen Riffen ist es direkt vom Strand aus zugänglich. Taucherbrille und Schnorchel sind alles, was man braucht, um die farbenfrohe Unterwasserwelt an diesem unberührten Riff zu entdecken.

Jedes Jahr zwischen März und August nach dem Laichen der Korallen, wenn besonders viel Krill und Plankton im Wasser ist, besuchen Walhaie das Riff. Bei Touren ab Coral Bay und Exmouth können Besucher mit den größten Fischen der Welt schwimmen gehen. Auch Mantarochen, seltenen Meeresschildkröten, Buckelwalen, Delfinen und bunten, tropischen Fischen begegnen Besucher hier im Wasser.

Mehr als 500 tropische Fischarten leben am 300 Kilometer langen Riff, das Heimat für mehr als 200 verschiedene Korallenarten ist.

Am Ningaloo Reef geht es nicht nur ums Wasser. Auch der Cape Range Nationalpark mit seinen beeindruckenden, roten Felsschluchten und Canyons sowie Red Bluff in Carnarvon oder Quobba Station und Gnaraloo Station, die zu Allrad- und Camping-Abenteuern unterm Sternenhimmel einladen, gehören zu den Highlights an Australiens Korallenküste.

Qantas fliegt täglich von Perth nach Learmonth Airport bei Exmouth. Alternativ können Reisende auf dem Coral Coast Highway mit dem Auto von Perth nach Exmouth fahren – 1.248 Kilometer.


Quelle: theconjointmarketinggroup.com
© Foto: Tourism Western Australia

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Sabine Hopf

Sabine, Gründerin der Webseite "Reisebine.de", Fotografin und Chef-Redakteurin unserer Online-Redaktion. Sabine bereiste Australien seit 1987 rund 17x und kennt den roten Kontinent wahrscheinlich besser als ihre Heimatstadt Berlin.

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