Heute steht Melbourne auf Platz Eins der glücklichsten Städte der Welt und bis vor kurzem gehörte die Metropole an die Spitze der lebenswertesten Städte. Zu den Gründen für einen solchen herausragenden Ruf gehört womöglich auch das bestehende Gesetz des Rauchverbots in vielen Bereichen Melbournes, das sich um das Stadtzentrum herum immer weiter ausbreitet.
Die Gesundheit gehört ganz klar zum hohen Lebenswert und zum Glücklichsein dazu. So findet auch das Future Melbourne Committee, dass das Passivrauchen in Melbourne für die fast fünf Millionen Bewohner und jährlich weit über zwei Millionen Besucher nachhaltig und schädlich ist.
Schon im Mai 2014 startete die Stadt ein sechsmonatiges Pilotprojekt in der bekannten Gasse Causeway Lane mitten im Geschäfteviertel der Stadt und verbot dort das Rauchen. Mittlerweile ist der vermeintlich gesellschaftliche Großversuch zum Gesetz in zwölf Bereichen der Weltstadt geworden. Dazu gehören vor allem Bereiche um Grünanlagen und Parks, wie der „Princes Park Running Track“ oder der „Tan Track“, aber auch die großen Boulevards der Großstadt. Jetzt zählt sogar schon seit dem 04. Oktober 2019 das Haupteinkaufsviertel Bourke Street, das sich im bekannten Straßenraster Hoddle Grid befindet, dazu.
Doch nicht nur Melbourne selbst verankerte die Idee in seinen Richtlinien, auch der ganze Bundesstaat Victoria findet Gefallen daran. Beispielsweise ist es immer öfter nicht gestattet, in Außenbereichen von Gaststätten und Restaurants zu rauchen.
© Foto: Sabine Hopf/ Reisebine
Wer nicht spurt, zahlt!
Die rauchfreien Zonen sind durch auffällige „Smoke-free-Schilder“ und Straßenhinweisen unschwer zu erkennen. Wer dennoch dem Gesetz nicht folgt, wird mit enormen Geldbußen bestraft. Dabei ist mit ungefähr 100 australischen Dollar zu rechnen, was umgerechnet ca. 62 Euro ergibt. Das bloße auf die Straße werfen eines Zigarettenstummels kostet den Übeltäter satte 660 australische Dollar (ca. 400 Euro), was zum vernünftigen Entsorgen der Kippen einlädt.
Allerdings gilt das Gesetz noch nicht für E-Zigaretten und die Ratsmitglieder in Melbourne setzen sich mit der Frage um zukünftige Raucherkabinen oder Raucherzonen in bestimmten Bereichen auseinander.
Das Modell des Rauchverbots bringt eine Menge Zustimmung in Melbourne mit sich, sodass bestehende Raucher sich ermutigt fühlen, endgültig aufzuhören. Möglicherweise strengt sich die süd-ost australische Metropole an, zukünftig auch in den Top 20 der gesündesten Städte weltweit zu stehen.
Quellen: cityofmelbourne.vic, australieninfo.de
© Fotos: Visit Melbourne; Sabine Hopf
Das ist ja furchtbar für raucher dort zu leben.
Ich nehme an, dass es raucherpoints gibt in den grossen bereichen wo es ein grossflachiges verbot gibt. Wenn jemand in dieser zone arbeitet und zigarettenpause hat, kann ja nicht 200 meter weit laufen, da er oft nicht die zeit hat. Zum glück ist das in der schweiz nicht so. Und ich habe früher gedacht schweiz, deutschland und so sind ein überreglementierter staat. Was ich so über australien so lese, ist es bei uns ja noch relativ frei. Australier alle am nicht rauchen, alle brav am fahradhelm tragen, überteuerter alkohol usw. usw.
Hallo Pavol,
ja, es ist leider alles sehr reglementiert in Australien. Das Land wird auch oft als Nanny State bezeichnet. Es gibt viele Beiträge zu diesem Thema:
https://www.dailymail.co.uk/news/article-5476283/Australias-nanny-state-laws-ruining-laid-way-life.html
https://www.reddit.com/r/AskAnAustralian/comments/9gjkjz/why_do_people_say_australia_is_a_nanny_state/
und weitere, wenn man ein bischen googelt.