Flugscham? – Die nationale Fluggesellschaft Australiens, Qantas Airways, möchte der sogenannten „Flight Shame Bewegung“ aus Schweden entgegenwirken. Während mittlerweile immer mehr Reisende den Transport mit dem Flugzeug abwägen, damit ihr ökologischer Fußabdruck nicht beschmutzen wird, ist Qantas auf einem guten Weg, bis 2050 emissionsfrei zu fliegen.
Laut Alan Joyce, dem Vorstandvorsitzendem der Qantas Group, seien die klimaneutralen Flüge ein ehrgeiziges, aber auch erreichbares Ziel. Jedoch werde die Umsetzung aus kommerziellen Gründen viel Zeit in Anspruch nehmen. Schon vor einem Jahr gab es bei Qantas erste erfolgreiche Versuche, eine Flugmaschine mit einem Senfsamen-Biokraftstoff anzutreiben.
Weil sich immer mehr Reisende Gedanken über die Umweltauswirkungen machen, arbeiten neben Qantas auch die Fluggesellschaften British Airways und Air France aktiv an einer umweltfreundlichen Reform der Flugbranche bis 2050.
Wie geht Qantas in Zukunft vor?
Es steht fest: Es sollte nicht weniger geflogen werden, sondern die Flüge sollen nachhaltiger werden. Ab 2020 sollen somit die Netto-Emissionen von Qantas und seinen Tochtergesellschaften Jetstar, QantasLink und Qantas Freight stark begrenzt und ausgeglichen werden. Gleichzeitig plant man, das bestehende CO2-Ausgleichsprogramm verstärkt in Angriff zu nehmen:
Qantas kommt für den in der Luft verursachten Emissionsausstoß am Boden wieder auf und unterstützt somit über den Anbieter „Climate Friendly“ Ausgleichsprojekte weltweit. Zum Beispiel wird Brasilien dabei geholfen, den Regenwalt zu erhalten und somit einen anderen Brennstoff zur Herstellung von Dachpfannen und Keramikziegeln zu gewinnen.
Ebenso vielversprechend ist das Angebot der klimaneutralen Flüge, die man bei Qantas, aber auch bei vielen weiteren Airlines weltweit buchen kann. Dabei zahlt der Kunde einen geringen Ausgleichsbetrag, um seinen verursachten Emissionen gerecht zu werden.
Diese Gelder werden nicht nur für die Ausgleichsprogramme, sondern auch für die Forschung genutzt, bei der ein nachhaltiger Flugkraftstoff entwickelt werden soll. Folglich reduziert sich der CO2-Ausstoß um ca. 80%, jedoch entsprechen die Kosten dem Doppelten eines herkömmlichen Treibstoffs. Für die Entwicklung eines idealen Kraftstoffes, der weniger kostspielig, dafür aber umweltfreundlich und kontinuierlich vorhanden ist, plant Qantas eine Investition von 50 Millionen US-Dollar in den nächsten zehn Jahren ein. Auch die engere Zusammenarbeit mit der Agrarbranche nimmt sich die Fluggesellschaft als Ziel vor.
Als Kunde lohnt es sich letztendlich einen klimaneutralen Flug zu buchen und somit aktiv forschende Airlines zu unterstützen, wenn man in geraumer Zukunft ohne Schamgefühl, aber dafür guten Gewissens auf große Reise gehen möchte. Bei positiver Resonanz nehmen sich womöglich weitere nationale und internationale Unternehmen der Flugbranche ein Beispiel an den Vorweggehenden und schließen sich an dessen Entwicklungen und Ziele an.
Quellen: Qantas.com, theguardian.com, news.com.au
© Foto: Pixabay
Schreibe einen Kommentar