Zahlreiche Umweltschützer in Victoria haben sich dem Erhalt der endemischen Arten in Australien verschrieben. Die jüngsten Buschbrände haben sie einmal mehr mobilisiert und kreativ werden lassen. Zudem malen Künstler für den guten Zweck, und Ureinwohner geben ihr Jahrtausendealtes Wissen zum Schutz der ursprünglichen Naturlandschaften weiter.
Malen für den guten Zweck
In kaum einer anderen Metropole ist das Stadtbild so geprägt von prächtigem Graffiti und Gemälden an Häuserwänden wie in der Hauptstadt des australischen Bundesstaates Victoria. Melbourne und Street-Art gehören zusammen wie Australien und seine einzigartige Tierwelt. Die Verknüpfung beider Themen schafft das neuestes Straßenkunstwerk des einheimischen Künstlers Andrew Gibbons: Das überdimensionale Wandbild zeigt einen Koala, der in seinen Pfoten einen Löschschlauch hält. Es ist eine symbolische Wertschätzung für Australiens freiwillige Feuerwehrleute, die unermüdlich gegen die Buschbrände gekämpft haben. Zudem lag eine weitere Mission dem Motiv zugrunde: Interessierte konnten die Entstehung des Kunstwerks live mitverfolgen und sich durch Spenden an den WWF Australia Wildlife Recovery Fund für die Wiederherstellung von Lebensraum für wildlebende Tiere engagieren. Auch andere Künstler schlossen sich der Aktion an und bemalten ebenfalls Häuserwände für den guten Zweck.
Reisetipp: Die derzeit wohl größte Bereicherung in Melbournes ständig wandelnder Street-Art-Szene ist ein wieder freigelegter Keith Haring aus dem Jahr 1984. Im Rahmen der Eröffnung des Collingwood Arts Precinct – Australiens erstem Bezirk für zeitgenössische Kunst – wurde das restaurierte Wandgemälde Ende 2019 der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Es befand sich seit 2017 hinter einer schützenden Bauverkleidung. Mit dem Kunstwerk stellte vor sechsunddreißig Jahren der aufstrebende New Yorker Straßenkünstler seine Arbeit in Melbourne vor. Das war der Anfang der Straßenkunst-Szene der Stadt. Das Bild in der Johnston Street ist eines der wenigen weltweit noch existierenden Haring-Bildern im öffentlichen Raum.
Frauenpower in Feuerwehruniform
Am Lake Tyers in East Gippsland im östlichen Victoria kämpfte Gunaikurnai-Frau Charmaine Sellings mit der ersten rein weiblichen, rein indigenen Feuerwehrbrigade Australiens unermüdlich gegen die Buschfeuer in ihrem heiligen Land. Der Schutz der ursprünglichen Naturlandschaft mit ihren kulturellen Schätzen liegt ihr am Herzen. Denn auf dem 5.000 Hektar großen Gebiet liegen Dutzende bedeutender historischer Stätten mit unzähligen Artefakten, die von der bewegten Geschichte der örtlichen Ureinwohner erzählen.
Um der Bedrohung durch Buschfeuer effektiv entgegenzutreten, plädiert sie für einen „Blick nach vorn und zurück“, der die modernen Mittel der Neuzeit mit den traditionellen Methoden des Land- und Feuermanagements der Aborigines verbindet. Dazu gehört zum Beispiel auch die uralte Technik des “cultural burning“. Hierbei werden kontrollierte Feuer mit niedrigen Temperaturen entzündet, die Unterholz wie trockenes Gras, Laub und Äste abbrennen. So können sich die natürlichen Buschfeuer nicht mehr von ihnen nähren und ihre verheerende Wirkung entwickeln.
© Fotos: Visit Victoria/Andrew Gibbons
Quellen: noblekom.de
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