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Monsterwellen: Entwarnung für alle Surferboys und -girls?

Australische Wissenschaftler entwickeln ein System, dass in Zukunft Monsterwellen, sogenannte Rogue Waves, voraussagen soll.

Wer kennt sie nicht, die alten Seemannsgeschichten, die von meterhohen Wellentürmen und ihrer gewaltigen Kraft erzählen? Bis vor einigen Jahren hielt man das für reines Geschwafel der Seemänner, die mit einer aufregenden Geschichten die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollten. Das änderte sich aber um 1995, als zum ersten mal eine „Rogue Wave” vor der Nordseeküste aufgezeichnet wurde. Seitdem arbeiten Forscher daran das Phänomen „Rogue” Wave zu entschlüsseln.

Aber was genau sind eigentlich „Rogue Waves”? Was macht sie so gefährlich?

Als „Rogue Waves” – zu deutsch Monsterwellen bezeichnen Wissenschaftler Wellen, die das umliegende höchste Wellendrittel um mehr als das Doppelte übersteigen.

Die eigentliche Gefahr besteht dabei darin, dass diese Wellen sich ohne offensichtliche Hinweise binnen Sekunden bilden und bis zu 40 Meter hoch auftürmen können. Genauso schnell wie sie auftauchen, brechen die Monsterwellen und können dabei verheerende Schäden anrichten. Experten gehen davon aus, dass in den letzten 20 Jahren knapp 200 Superfrachter aufgrund von „Rogue Waves” gesunken sind. Man kann sich also vorstellen, was passiert wenn so eine Monsterwelle kurz vor der Küste bricht und auf Surfer oder Badegäste trifft.

Das Team um den australischen Physikprofessor Nail Akhmediev arbeitet daher zur Zeit an einem ‘Wellenwarnsystem’. In den letzten Jahren hat das Team anhand von Bojen und Satelliten bereits zahlreiche Informationen gesammelt, anhand derer das es eine physikalische Formel zur Berechnung der Wellen entwickelt hat. Mithilfe von Schiffen soll in Zukunft zusätzlich die Meeresumgebung beobachtet und ausgewertet werden. Kombiniert man die zuvor gesammelten Daten mit den unmittelbaren Erkenntnissen der Wellenanalyse, reichen diese Informationen laut Professor Akhmediev aus, um das Aufkommen von Rogue Waves frühzeitig zu erkennen. Ein Warnsignal soll dann Schiffen, Surfern und Badegästen genug Zeit einräumen, um sich in Sicherheit zu bringen.

In Australien treten die Monsterwellen gehäuft in Western Australia an der Küste südlich von Perth bis nach Esperance auf. Man mag es kaum glauben, aber einige Surfer zieht es gerade in diese Region. Hier wollen sie Wellen wie die „Cyclop” reiten, die zu den gefährlichsten Wellen der Welt gehört. Das neue System könnte aber auch für diese Extrem surfer hilfreich sein.
  

Monsterwellen© Foto: Tourism Tasmania

 
Eine Ankündigung der Monsterwellen macht es den Surfern möglich sich auf diese Vorzubereiten und nimmt der Welle ein Stück Unberechenbarkeit. Natürlich beherbergen „Rogue Waves” dennoch weiterhin eine enorme Gefahr, der sich Laien auf keinen Fall aussetzen sollten. Willst du mehr über das Surfen in Australien erfahren oder selbst das Surfen erlernen? Dann schau doch mal hier.


Quellen: www.eurekalert.org; www.welt.de/wissenschaft; www.abc.net.au/news; www.surfingatlas.com; travel.ninemsn.com.au
© Fotos: Mojosurf; Tourism Tasmania

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Wibke Radder

Nach ihrem Abitur packte Wibke das Fernweh und zog sie für einige Monate nach Australien und Asien, wo sie unfassbar viel erlebt und gesehen hat. Wieder zurück in der Heimat nahm sie im November 2014 ihr Studium 'Sprache und Kommunikation' auf und begann sofort ihre nächsten Auslandsaufenthalte, wie das Auslandssemester in Dänemark, zu planen.

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