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Hoffnung für den Tasmanischen Teufel

Für den vom Aussterben bedrohten Tasmanischen Teufel wurde ein Impfstoff entwickelt, um ihn vor der Übertragung von Gesichtskrebs zu schützen. Die erste Testpopulation soll bis Ende 2015 ausgewildert werden.

Tasmanische Teufel sind Raubbeutler, die ausschließlich auf der australischen Insel Tasmanien leben. Auf dem australischen Festland sind sie bereits vor Jahren ausgestorben. Dieses Szenario droht seit 1996 auch den verbleibenden Tieren auf Tasmanien.

Damals verbreiteten sich unter der Population schlagartig Erreger für Gesichtskrebs. Heutzutage sind ca. 90% der frei lebenden Tiere infiziert. In Zoos leben noch etwa 700 gesunde Tiere. Die Erreger werden durch Bisse übertragen. Da das Immunsystem der Tasmanischen Teufel diese nicht als Fremdkörper erkennt, werden keine Abwehrstoffe gebildet und der Krebs kann sich ohne Widerstand ausbreiten.

Ursprünglich war der Plan abzuwarten bis alle infizierten Tiere ausgestorben sind und somit auch die Krankheit ausgerottet ist. Anschließend sollten die gesunden Raubbeutler aus den Zoos ausgewildert werden.

Noch heute leben jedoch viele erkrankte Tiere auf Tasmanien, weshalb die Forscher sich etwas anderes haben einfallen lassen. Gesunde Tasmanische Teufel sollen in Regionen ausgewildert werden, die nicht von anderen erkrankten Tasmanischen Teufeln bewohnt werden, wie z.B. die Forestier-Halbinsel. Dort sollen sie sich vermehren und die vom Aussterben bedrohte Art regenerieren.

Um die Tiere, die ausgewildert werden sollen, zusätzlich vor den Erregern zu schützen, werden sie im Vorfeld geimpft. Dazu haben Forscher künstlich Krebserreger gezüchtet und diese mit einer Art Markierung behaftet. Anhand der Markierung kann das Immunsystem der Tiere erkennen, dass es sich um einen Fremdkörper handelt. Die Forscher hoffen, dass das Immunsystem die Krebszellen als Fremdkörper abspeichert und die Fremdartigkeit dann auch bei natürlichen, nicht gezüchteten Zellen erkennt. Bis Ende 2015 sollen 14 Exemplare der Tasmansichen Teufel ausgewildert werden. Ob die Impfung sie tatsächlich vor einer Erkrankung schützt, bleibt weiterhin unklar. Dennoch ist es ein erster Schritt für die Erhaltung der bedrohten Art.

Infos zu Tasmanien findest du hier.


Quelle: www.deutschlandfunk.de
© Foto: Chen Wu, Creative Commons, Attribution 2.0 Generic

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Wibke Radder

Nach ihrem Abitur packte Wibke das Fernweh und zog sie für einige Monate nach Australien und Asien, wo sie unfassbar viel erlebt und gesehen hat. Wieder zurück in der Heimat nahm sie im November 2014 ihr Studium 'Sprache und Kommunikation' auf und begann sofort ihre nächsten Auslandsaufenthalte, wie das Auslandssemester in Dänemark, zu planen.

1 Kommentar

  • Die Tierimpfung könnte ja wirklich viel bedeuten. Wenn der Tasmanische Teufel damit überlebt, wäre das großartig. Ich finde es gut, dass wir versuchen so viele Tierarten wie möglich zu schützen.

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