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Ein Quokka auf unfreiwilliger Wanderschaft

Das Quokka gilt als eines der beliebtesten Tiere in Australien. Mit seinem niedlichen Gesicht hat es Selfie-Knipser weltweit verzaubert. Ein Exemplar ist jetzt auf unfreiwilliger – und gefährlicher – Reise.

Vorige Woche hat ein Mitarbeiter eines Recycling-Zentrums südlich von Perth ein Foto von einer Ratte geschossen, die sich auf dem Müllhof herumtrieb. Bis dahin nichts Spektakuläres. Für Aufsehen hat das Bild aber trotzdem gesorgt, denn die Ratte war außergewöhnlich groß. Und niedlicher, als es für Ratten die Norm ist. Und tatsächlich auch gar keine Ratte, sondern ein Quokka, wie ein Kollege des Fotografen schließlich feststellte.

Nicht minder verwirrt über seinen Aufenthaltsort als das etwas verunsichert wirkende Tierchen selbst, beschloss man, die Inselbehörde von Rottnest anzurufen, wo der natürliche Lebensraum von Quokkas ist, wenn sie sich nicht gerade auf Müllhalden verirren.

Ein Mitarbeiter der Behörde machte sich daran, die Odyssee des deplatzierten Beuteltiers nachzuvollziehen: Das behände Tier sei wahrscheinlich auf Nahrungssuche in eine Mülltonne geklettert, die dann auf einen Lastkahn, der den Abfall der Insel zu nächstgelegenen Müllhalde auf dem Festland bringen sollte, bugsiert wurde – samt ahnungslosem Quokka.

Jetzt gilt es, das Tier zu finden. Denn obwohl es auf der Halde mit Gras und weggeworfenen Lebensmitteln genug zu fressen finden sollte, stellen Katzen und andere Raubtiere (die es auf Rottnest Island nicht gibt) eine erhebliche Gefahr für es dar.

Nach Hause wird das arme Ding aber leider nicht mehr können. Sollte es gefangen werden, kommt es in einen Zoo oder ein Wildreservat. Denn die Population der Quokkas auf Rottnest Island ist mit etwa 8000-12000 Tieren die größte Australiens – auf dem Festland gibt es nicht einmal mehr tausend von ihnen, Tendenz sinkend – und sie muss vor all dem, was der jetzt kontaminierte kleine Mülltaucher alles einschleppen könnte, beschützt werden.


Quelle: abc.net.au
© Foto: Tourism Western Australia / Greg Snell

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Reemda Goesmann

So weit weg wie möglich – das war Reemdas Ziel, als sie nach dem Abitur aufbrach, um Neuseeland zu bereisen. Nach elf Monaten war das Land zu einer zweiten Heimat für sie geworden, weshalb sie nun alle anderen geplanten Reiseziele aus den Augen verloren hat und regelmäßig zwischen Deutschland und Neuseeland hin- und herjettet.

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