Surf-Instructor Ausbildung im Test

Dritte Woche: Die Surf-Akademie macht einen Ausflug

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Nach vier langen und harten Tagen ging es für die Academy-Family ab an die Gold Coast, um dort den Quiksilver und Roxy Pro Contest anzusehen!

Wie ihr weiter unten erfahren könnt, haben die ersten Tage der Woche wirklich an unseren Nerven gezerrt. Bevor ich euch aber darüber berichte, möchte ich euch erstmal über das beste Wochenende in meinem Australienjahr berichten:

Freitags ging es mit einem Kleinbus los Richtung Gold Coast – 20 Kursteilnehmer und ein Surflehrer, das kann ja was werden.. Schon allein der erste Abend, der auf einem Konzert im Coolangatta Hotel an der Gold Coast verbracht wurde, war sehr erlebnisreich. Die anfänglichen Problemen mit dem Einlass (Jungs, tragt an der Gold Coast niemals etwas, das nicht eure Schultern bedeckt!) waren schnell vergessen und schon nach kurzer Zeit war die Party kräftig am Laufen.

Linda-3W-2-800© Foto: Linda Aulbach

Wie beim Tanzen üblich, drehte ich mich irgendwann mal um 180° und verlor auf der Stelle meinen Atem: Mick Fanning! Der zweifache Weltmeister und super heißer Surf-Pro stand mit Leib und Seele direkt vor mir!
Anscheinend muss ich eine kleine Weile völlig verblüfft und versteinert dagestanden haben, denn ein Freund stupste mich an und versuchte mich dazu zu bringen, die australische Berühmtheit endlich anzusprechen. Leider habe ich beim Anblick aber vollkommen die Sprache verloren und so verzog ich mich wieder zurück in die Menschenmenge, versuchte wieder in den Genuss der guten Musik zu kommen und normal weiter zu tanzen. Erst nach einer halben Stunde habe ich mich aufgerafft und endlich um ein Foto gebeten! Und ich bin so stolz auf mich, hehe ;-)

Völlig glücklich und zufrieden fielen wir spät in der Nacht ins Bett. Noch nicht mal 24 Stunden unterwegs und schon so viel erlebt! Das kann ja nur noch besser werden, oder? Oder auch nicht..

Linda© Foto: Linda Aulbach

Am nächsten Morgen hieß es nämlich, dass der Surf-Wettkampf eventuell an dem Tag wegen zu niedriger Wellen gar nicht stattfindet. Den Tränen nahe wurde uns aber ein Hoffnungsschimmer gegeben: Um 12 Uhr Mittags wird es nochmals eine Entscheidung geben, ob der Contest weitergeführt wird oder nicht.

Um die Wartezeit zu verkürzen, entschieden wir uns, surfen zu gehen. Ein wenig durcheinander und noch mit einem (Muskel-)Kater schnappten wir uns unsere mitgebrachten Surfboards und stürzten uns (wortwörtlich!) ins Wasser, verpassten jede Welle, trieben ca. 1000 m ab und liefen eine halbe Ewigkeit zurück zum Ausgangspunkt. Deprimiert und müde schlummerten wir den Rest des Morgens in der nicht vorhandenen Sonne und wurden ab und an von kalten Regentropfen geweckt.

Um Punkt 12 schaltete sich jedoch wieder die Anspannung ein und jeder war hellwach. Werden wir jetzt die ganzen Surfprofis sehen? Oder sind wir umsonst hier hoch gekommen? Und wir hatten Glück! Der Contest fand statt, auch wenn die Wellen ziemlich niedrig waren.

Ein paar von uns standen bis zu den Knien im Wasser, andere standen am Strand und wieder andere, darunter auch ich, saßen auf Steinen, die wie große ungemütliche Sitzsäcke im Wasser lagen.

Laura Enever

© Foto: Linda Aulbach

Surf-Profi Matt Wilkinson

© Foto: Linda Aulbach

 

Man konnte auf diese Weise wirklich nah am Geschehen sein und ich glaube fast jeder hat sich gefühlt wie ein Kleinkind, das staunend den größeren Kindern beim Einradfahren zusieht. Es ist der Wahnsinn, wie diese Surfer mit ihren Boards umgehen können und wie einfach es bei ihnen aussieht!

Rückweg© Foto: Linda Aulbach

Fast fünf Stunden lang waren wir dort, staunten, bewunderten, machten “Aaaaah” und “Ooooooh” und “Woooow”, aber vorallem sammelten wir auch neuen Ehrgeiz. Ich will das auch können! Ich will auch ganz lässig rauspaddeln, perfekt aufstehen und so richtig die Welle rocken! Aber bis dahin ist es noch ein langer und steiniger Weg…

..ein großer Stein in meinem Weg war in dieser Woche meine nicht-mehr-vorhandene Motivation. Irgendwie, irgendwann bin ich plötzlich in so einen Alltagstrott gefallen. Wie im Schlaf bin ich morgens aufgestanden, habe mich von Schlafanzug in Neopren gequält, habe mein Board geschnappt und bin in die Wellen. Ich habe es wirklich einige Male versucht, aber es war definitiv nicht meine Woche. Und genau in so einer Woche, wie soll es auch anders sein, konzentrierten wir uns in der Akademie auf die Analyse von Fehlern.

Neben vielen Lach-Auslösern gab es auch einige Aha-Momente. Ich habe zwar vorher schon erwartet, dass man viel lernt, wenn man seine Fehler selber sieht, aber dass es wirklich einen so großen Lerneffekt hat, hätte ich nicht gedacht! Leider haben wir das Video erst in der letzten Theorie-Stunde der Woche angesehen, deshalb weiß ich noch nicht, ob ich meine neuen Kenntnisse auch wirklich anwenden kann. Aber mit denen und mit meinem neuen Ehrgeiz und meiner neuen Motivation sollte die nächste Woche eigentlich ziemlich gut werden!
Oder nicht?
In einer Woche werde ich es euch mitteilen.. ;-)


© Fotos: Linda Aulbach

Autor/in des Artikels

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Linda Aulbach

G'day! Ich bin eine 18-Jährige Bayerin und halte mich seit August 2011 in Australien auf. Neben Wakeboarden, Windsurfen und Snowboarden darf ich jetzt dank Reisebine auch das Reich des Surfens erkunden! Und euch lass' ich natürlich durch wöchentliche Artikel daran teilhaben :-) Kritik und Lob sind herzlich willkommen! Ride on!

3 Kommentare

  • “Erst nach einer halben Stunde habe ich mich aufgerafft und endlich um ein Foto gebeten! Und ich bin so stolz auf mich, hehe ;-)

    Völlig glücklich und zufrieden fielen wir spät in der Nacht ins Bett.” :o

    die Wellen in deinem Video waren größer wie die beim Contest ! XD

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