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Wie kostenloses WLAN die Backpacker-Kultur verändert

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von Annika

Wenn man heutzutage in den Aufenthaltsbereich eines Hostels blickt, fällt einem höchstwahrscheinlich auf, wie viele Menschen dort an Laptop, PC, Tablet oder Smartphone sitzen. Für viele Urlauber und Backpacker, die in Hostels unterkommen, scheint kostenfreies WLAN in ihrer Unterkunft von elementarer Wichtigkeit zu sein.

Veronika Puskas, Managerin des Wombats City Hostels in Budapest bestätigt, dass die häufigste und oft erste Frage von Gästen sich nach dem WLAN Passwort richtet. Es sieht so aus, als ob es für den Reisenden zweitrangig geworden ist, neue Freundschaften zu knüpfen.

Valentina Jovanovski schreibt in ihrem Blog für die Huffpost Busines Canada, dass zwischenmenschliche Beziehungen in Hostels immer seltener aufgebaut werden. Ihrer Meinung nach wird das vor allem durch das kostenlose WLAN vieler Hostels verursacht. Nahezu jeder Reisende verfügt mittlerweile über ein internetfähiges Gerät. So werden Smartphones immer bezahlbarer; Prognosen zufolge besitzen im Jahr 2016 circa 1 Milliarde Menschen weltweit eines.

Das Internet und spezielle Reise-Apps machen es Reisenden einfach, ihren Urlaub ohne fremde Hilfe zu bestreiten. Nach dem Weg fragen oder sich Tipps vom Hostel Mitbewohner holen? – So etwas braucht ein durchschnittlicher Urlauber heute nicht mehr. Er kann, durch den kostenfreien Internetzugang in seinem Hostel, auf Googlemapps und TripAdvisor zurückgreifen. Die App „WeHostels“ ermöglicht Reisenden sogar, mit anderen Reisenden, die auch in dem Hostel übernachten, Kontakt aufzunehmen.

Viele Hostelbesitzer möchten, dass ihre Unterkünfte weiterhin als gesellschaftliche Treffpunkte für Reisende gesehen werden. So ist kostenfreies WLAN in Hostels häufig nur in den Gemeinschaftsräumen und nicht auf dem Zimmern empfangbar. Es gibt Gemeinschaftsküchen und große Aufenthaltsräume für die Gäste. Außerdem veranstalten die Hostels Parties oder ähnliche Come-Togethers.

Aber sind Reisenden neue Bekanntschaften wirklich unwichtiger geworden? Der Geschäftsführer von WeHostels beobachtet das Gegenteil. Die neue Technik soll die Kontaktaufnahme und das Knüpfen von Freundschaften erleichtern. Immerhin hat seine App über 70.000 Mitglieder aus über 120 Ländern. Zudem stellt er fest, dass viele Reisende Hostels buchen, weil ihnen die Atmosphäre gefällt und sie neue Leute treffen wollen, nicht etwa weil es billiger ist.

Jovanovski kommt in ihrem Artikel zu dem Schluss, dass die soziale Interaktion zwischen Reisenden und vor allem Backpackern zwar abnimmt, der Wunsch nach ihr jedoch immer noch besteht. (vr)


© Foto: S. Hopf

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Annika

Nach dem Abi 2005 packte Annika spontan das Reisefieber und sie beschloss, für ein Jahr als Backpacker nach Down Under zu gehen. Fasziniert vom „aussie life“ folgten 3 weitere Australien- Reisen.

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