Sicherheit auf Reisen

Britin nach Vergewaltigung in Dubai zu Geldstrafe verurteilt

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Nach außen präsentiert Dubai sich als modern und offen – und damit als Ausnahme zwischen den extrem konservativen Golfstaaten. Doch immer wieder lassen dubiose Rechtsfälle durchscheinen, dass es mit der Moderne gar nicht so weit her ist.

Dieses Mal hat es eine britische Frau getroffen. Sie wurde von zwei (ebenfalls britischen) Männern in ein Hotel gelockt. Dort haben die beiden sie vergewaltigt – und die Tat auch noch gefilmt. Auf der Suche nach Gerechtigkeit ist sie zur Polizei gegangen, doch die Männer wurden nicht festgenommen. Im Gegenteil, sie sind schon wenige Stunden später zurück nach Birmingham geflogen. Die Frau aber wurde festgehalten. Wenig später durfte sie sich zwar wieder frei durch Dubai bewegen, ihr Reisepass aber wurde einbehalten; das Land verlassen konnte sie also nicht.

Der Grund? Außerehelicher Sex ist in Dubai illegal – und in dem Video der Vergewaltigung haben die Polizisten in ihrer verqueren Wahrnehmung Sex mit beiderseitigem Einverständnis gesehen. Das Strafmaß für ein solches Vergehen reicht von Geld- und Gefängnisstrafen über Peitschenhiebe bis zur Steinigung, wobei die Strafe für die Frau fast immer deutlich höher ausfällt als für den Mann.

Dank der großen Aufmerksamkeit, die dieser Fall von internationalen Medien bekommen hat, wurde die Frau später doch freigesprochen. Es galt schließlich, ein Image zu bewahren: Dubai, das ultimative Urlaubsziel für alle; die Stadt des Glamours und der Superlative.

Doch durch Fälle wie diesen wird immer wieder verdeutlicht, dass all das nur ein Schein ist. Das Rechtssystem des Landes ist von der islamischen Scharia geprägt. Und das bedeutet vor allem, dass die Strafen hart und unmenschlich sind und dass Frauen stark benachteiligt werden – beziehungsweise, dass sie bestraft werden, wenn sie eigentlich das Opfer sind, wie in dieser Situation.

Und es ist nicht das erste Mal, dass die Vereinigten Arabischen Emirate so Empörung provozierten. 2008 musste eine australische Frau für acht Monate ins Gefängnis, nachdem sie brutalst vergewaltigt und schwer verletzt wurde. Zwei Jahre später wurde eine 18-jährige, die Opfer einer Gruppenvergewaltigung wurde, zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Im Jahr 2013 sollte eine vergewaltigte Norwegerin wegen außerehelichen Sexes, Trinkens von Alkohol und Meineids für 16 Monate ins Gefängnis. Und das sind sicherlich nicht alle Fälle, denn es sind lediglich die, die international Aufsehen erregt haben.

In unserem Zeitalter der Globalisierung und des freien Bewegens zwischen Nationen wird nur allzu häufig angenommen, dass die Unterschiede zwischen dem Heimat- und dem Urlaubsland nur marginal sind – besonders, wenn das Ziel der Reise sich so modern präsentiert, wie Dubai es tut.
Doch das ist ein gefährlicher Trugschluss. Denn hinter dem glänzenden Bild steht eine Nation, deren islamische Kultur aus westlicher Sicht nicht nur stark konservativ ist, sondern schlicht krank und brutal.


Quellen: theage.com.au, breitbart.com
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Reemda Goesmann

So weit weg wie möglich – das war Reemdas Ziel, als sie nach dem Abitur aufbrach, um Neuseeland zu bereisen. Nach elf Monaten war das Land zu einer zweiten Heimat für sie geworden, weshalb sie nun alle anderen geplanten Reiseziele aus den Augen verloren hat und regelmäßig zwischen Deutschland und Neuseeland hin- und herjettet.

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