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Indigene Kunst der National Gallery of Australia zu Gast in Berlin

Robert Campbell Jnr, Abo history (Facts), 1988, National Gallery of Australia, Canberra © courtesy of the artist and Roslyn Oxley9 Gallery, Sydney

Im März 2017 hatten wir bereits berichtet – Australia Now: Australische Kunst kommt nach Deutschland.  Mit „Indigenous Australia: Masterworks from the National Gallery of Australia“ präsentieren die National Gallery of Australia (NGA) und der me Collectors Room Berlin jetzt ab dem 17. November einen umfangreichen Einblick in die Welten der traditionellen und modernen Kunst der indigenen Australier zwischen dem frühen 19. Jahrhundert und der Gegenwart.

Die National Gallery of Australia verfügt über die weltweit größte Sammlung von Kunstwerken der Völker der Aborigines und der Torres-Strait-Insulaner, eine der „ältesten, reichsten und komplexesten“ Kunsttraditionen der Menschheitsgeschichte.

Aus diesem großen und bedeutsamen kulturellen Schatz hat Franchesca Cubillo, NGA Senior Curator of Aboriginal and Torres Strait Islander Art, rund 100 der bedeutendsten Werke ausgewählt, die mit „Indigenous Australia: Masterworks from the National Gallery of Australia“ präsentiert werden. Gemälde, Videos und Skulpturen stehen für die große Vielfalt der Kunststile und ihre jüngere Entwicklung.

Yirawala, Kundaagi – Red Plains Kangaroo, 1962, natural earth pigments on Eucalyptus bark, 103 x 47 cm, National Gallery of Australia, Canberra © the estate of the artist, VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Viele Werke sind inspiriert durch tiefe Spiritualität, die in den traditionellen Kulturen und ihrer Verbindung zur Natur zum Ausdruck kommt. Auch die Mythologie der „Traumzeit“ nimmt häufig einen wichtigen Platz ein, was sich in komplexen Mustern und bewegten Formen spiegelt. Gleichzeitig erinnern Titel wie „Meeting the White Man“ (Tommy McRae) daran, dass es für diese Kulturen in der vergangenen Geschichte Zeiten großer Umbrüche und Veränderungen gab. KünstlerInnen bedienten sich verschiedener Medien, um die Lebensweisen ihrer Völker, ihre Mythologie und traditionellen Riten zu dokumentieren und damit für zukünftige Generationen zu bewahren.

Viele der Arbeiten setzen sich unmittelbar mit Themen auseinander, die heute die Gesellschaften der Aborigines beschäftigen: Identität, Politik und die gemeinsame, komplexe Geschichte. Dieser noch immer stattfindende Prozess des Wandels spiegelt sich auch in der chronologischen Anordnung der Werke in der Ausstellung wieder.

Viele der frühen Stücke, die Naturphänomene und das Land zeigen, sind mit natürlichen Erdpigmenten auf Rindenstücke gemalt und damit ganz bewusst mit dem Land verbunden, auf dem sie entstanden. Später führte der zunehmende Austausch zwischen indigener und westlicher Kultur zur Einbeziehung neuer Stile.

KünstlerInnen der Papunya-Gemeinschaft übernahmen beispielsweise seit den 1970er Jahren die Technik der Acrylmalerei auf Leinwand als neues Medium, andere machten sich bereits in den 1930er Jahren westliche Techniken zu eigen.

Seit den 1980er Jahren kommt in den Werken ein immer breiteres Spektrum an Medien und Stilen zum Einsatz, ohne dabei im Kern die zentralen Themen Natur, Land und soziale wie politische Gemeinschaft aufzugeben, womit sie tief in den Stilen und Traditionen ihrer Kultur verwurzelt bleiben.

Am Samstag, den 18.11.2017 finden um 13 Uhr, 15 Uhr und 17 Uhr Kuratorinnenführungen mit Franchesca Cubillo, NGA Senior Curator of Aboriginal and Torres Strait Islander Art sowie den beiden teilnehmenden Künstlern Christopher Pease und Yhonnie Scarce statt.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation „Indigenous Australia: Masterworks from the National Gallery of Australia“, die für 19,90 € zu erwerben ist.
 

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me Collectors Room Berlin / Stiftung Olbricht
Auguststraße 68, 10117 Berlin
Öffnungszeiten: Mi – Mo, 12 – 18 Uhr


Weitere Veranstaltungen im Rahmen von Australia now
Australien präsentiert in Deutschland 2017 mit Australia now ein umfangreiches Kulturprogramm, das die Kreativität, Vielfalt und Innovationskraft Australiens erlebbar macht.
Weitere Informationen zum Programm finden Sie unter: http://australianow2017.de/

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Sabine Hopf

Sabine, Gründerin der Webseite "Reisebine.de", Fotografin und Chef-Redakteurin unserer Online-Redaktion. Sabine bereiste Australien seit 1987 rund 17x und kennt den roten Kontinent wahrscheinlich besser als ihre Heimatstadt Berlin.

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