„Der Steg in Port Germein ist einer der längsten Holzstege in der südlichen Hemisphäre“, so wird er beschrieben, und lang ist er wirklich. Wenn man auf der Landseite des Piers steht und gen Süden schaut, lässt sich das Ende nur erahnen. 1881 wurde der Pier offiziell eröffnet und 1883 verlängert. Die Gesamtlänge betrug sich auf ganze 1676 Metern. Durch Sturmschäden wurde der Steg jedoch beschädigt und auf eine Länge von “nur” noch 1500 Metern reduziert. Sein eigentlicher Nutzen galt dem vereinfachten Verladen von Weizen auf Handelsschiffe. Da das umliegende Meer sehr flach ist, wäre ein Verladen bei einem kürzeren Steg sehr aufwändig geworden.
Heute dient der Steg eher dem Krabbenfischen und weniger dem internationalem Handel von Weizen. Außerdem ist er für viele Touristen ein netter Zwischenstopp auf dem Weg nach Adelaide oder Port Augusta.
Der Ort an sich bietet nicht viel Spektakuläres und ist mit nur knapp 250 Einwohner eher unscheinbar auf Australiens Landkarte. 27 km nördlich von Port Pirie, am National Highway 1, wird man Port Germein nicht verpassen. Wie in Australien schon fast typisch, sind direkt neben dem Steg gute BBQ Möglichkeiten vorhanden. Ebenfalls gibt es, gerade für Backpacker die mit dem Auto unterwegs sind, freie Duschmöglichkeiten, allerdings nur mit kaltem Wasser. Eine Nacht im Camper oder im ortsansässigen Hotel lohnt sich besonders für diejenigen, die auf der Suche nach einem tollen Schnappschuss sind. Der Sonnenuntergang und -aufgang ist das Warten definitiv wert. Die See liegt ruhig da, sodass sich die Wolken auf der Meeresoberfläche spiegeln und die Sonne sich am Horizont so langsam den Weg in den Himmel bahnt.
Wer dann noch Lust auf einen Sprung ins kühle Nass hat, kann dies ungehindert tun, empfiehlt sich jedoch erst gegen Ende des Piers, da das Wasser die ersten hunderte Meter noch sehr flach ist. Nach einer Nacht kann man seine Tour guten Gewissens weiter führen, ohne etwas verpasst zu haben, dafür aber hat man tolle Bilder von dem längsten Holzsteg in der südlichen Hemisphäre im Gepäck.
Text: portgermein.com.au; abc.net.au
© Fotos: Patrick Furch
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