In Neuseeland steht ein großes Grundstück inklusive paradiesischen Sandstrandes im Abel Tasman Nationalpark zum Verkauf. Aus Angst davor, dass eine Privatperson das Grundstück kauft und allen anderen Besuchern den Zutritt verwehrt, setzen sich zwei Neuseeländer dafür ein, dass das malerische Fleckchen Erde vom Markt genommen wird und in Zukunft für alle frei zugänglich ist.
“Komm, wir kaufen ein Stück Paradies und schenken es der Öffentlichkeit.”.
So oder so ähnlich könnte ein Satz von Adam gelautet haben.
Glaubt es oder glaubt es nicht, aber es geht gerade nicht um die Bibel!
Vielmehr um eine wahre Begebenheit, die mit einem gewöhnlichen Gespräch der neuseeländischen Schwäger Adam Gard’ner und Duane Major zur Weihnachtszeit begann.
Dieses endete schließlich mit der kühnen Idee, ein zum Verkauf stehendes Stück Strand zu erwerben und dem Staat Neuseeland zu “schenken”.
Nun sind 2 Mio. Neuseeländische Dollar nicht gerade ein Schnäppchen. Also starteten die beiden eine Online-Spendenaktion, um das Geld zusammenzubekommen und das Grundstück erwerben zu können.
Bei dem bisher unter Privatbesitz stehenden Landsitz handelt es sich um den wunderschönen Sandstrand “Awaroa Beach” im Herzen des Abel Tasman Nationalparks auf der Südinsel Neuseelands.
Der nahezu unberührte Ort mit 7 ha Fläche, abgegrenzt von 800 Metern reinstem, goldenem Sandstrand und einer einzigartigen Dschungellandschaft trägt nicht umsonst den Zweitnamen “Schönster Strand dieses Planeten”.
Für einige reiche Menschen ist es sicher ein verlockendes Angebot, da der Kauf die Übertragung der gesamten Anliegerrechte beinhaltet. Das bedeutet, dass ein Privateigentümer die Erlaubnis hat, allen Anderen den Zutritt zu diesem Stückchen Paradies unumgänglich zu verweigern.
Das mag für den Besitzer sicherlich ein tolles Gefühl sein, einen ganzen Sandstrand für sich beanspruchen zu können. Für alle Mitmenschen ist es aber schlichtweg unfair.
Daher rührte auch die Idee der beiden Neuseeländer. Sie wollen die einzigartige Chance nutzen, um dieses zauberhafte Stückchen Erde endlich auch für “normale” Menschen frei zugänglich zu machen.
Und es sieht sehr vielversprechend aus: Seit dem 22. Januar diesen Jahres läuft ihre Spendenaktion bereits, bis heute wurden dank der knapp 31 000 Spender rund 1,9 Mio. NZ$ gesammelt.
Drei Tage Zeit bleiben noch, um die restlichen 5 % des Zielbetrages von 2 Mio. NZ$ zusammenzukratzen und einen der schönsten Strände der Welt zu kaufen.
Das erstandene Grundstück soll dann an einen Naturschutzbund wie das “Department of Conservation” gespendet werden, damit in Zukunft jeder die Befugnis hat, das Landstück zu betreten.
Gard’ner und Major erhalten Unterstützung von allen Seiten.
Die neuseeländische Onlinezeitung stuff.co.nz wirbt beispielsweise auf ihrer Seite für das Projekt und spendete nach eigenen Angaben 20 000 NZ$.
Eine Schule in Christchurch “opferte” einen ganzen Schultag, um Geld für das Projekt zu sammeln. Duane Major hatte vor Jahren dort gearbeitet und seine ehemaligen Kollegen ursprünglich nur um den Gefallen gebeten, Werbung für die Aktion zu machen.
Normalerweise, so der Direktor der Schule, kommen bei ihren Spendenaktionen höchstens 1500-1800 NZ$ zusammen. Diesmal kamen sie auf 2500 NZ$.
Allem Anschein nach ist diese Spendenkampagne längst nicht mehr nur der Versuch, ein Strandstück vor der Privatisierung zu schützen.
Für viele Neuseeländer hat es einen patriotischen Hintergrund, da es bereits einige ausländische Anwärter für den Strand gibt. Undenkbar, dass es Neuseeländern von fremden verwehrt wird, einen Teil ihres eigenen Landes zu betreten.
Anderen wiederum geht es um den Schutz der Natur, denn wer das von Flora und Fauna belebte Grundstück besitzt, mag dort bei Belieben auch viel Unheil anrichten.
Es geht den Spendern aber sicher auch um das Miteinander, das Zeichen das gesetzt wird, wenn viele Menschen zusammenhalten und dabei so großes schaffen.
Der romantische Gedanke, ein magisches Stück Land zu kaufen, um es für die Allgemeinheit zu erhalten, spricht ebenfalls für all die Unterstützung.
Außerdem ist es doch eine schöne Anekdote, erzählen zu können, dass man einst einen Sandstrand gerettet hat!
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Update am 12.02.16: Hurra! Bereits einen Tag nach Veröffentlichung dieses Artikels und zwei Tage vor Aktionsende ist die 2 Mio. Grenze geknackt! Na dann ab zum Abel Tasman Nationalpark, wir wollen den Awaroa Beach bestaunen!
Quellen: Stuff.co.nz (05.02.16) ; Stuff.co.nz (09.02.16) ;Realestate
© Foto: Awaroa – Aerial View von NelsonNZ (Lizenz:CC BY-NC-ND 2.0)
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