Ein Australier in Berlin

Abschied muss man üben …

Bevor wir den Großtstadttrubel von Sydney hinter uns ließen, zwang ich Corey mit den sturen Waffen einer deutschen Frau, samt Jucy-Camper über die Harbour Bridge zu fahren. Vor zwei Jahren haben wir beide den Bridgeclimb gemacht und waren einfach nur begeistert. Daher wollte ich dieses Mal unbedingt die Brücke „von unten drunter“ statt „obenauf“ erleben.

Nachdem wir fast die Ausfahrt verpasst hätten, fuhr Corey mit zittriger Hand und roten Ohren hinüber ans andere Ufer. Ihr müsst wissen, dass Corey ein absoluter Landfahrer ist, d.h. kaum Gegenverkehr, tote Kängurus an jeder Kurve und ordentlich Spielraum zum Reifen durchdrehen. Schon „Kleinstädte“ wie Bendigo befördern seine Nerven in den Rückwärtsgang. Insofern war er nicht mehr ganz so „relaxed“, als ich ihn nach Melbourne auch quer durch Sydney jagte. Da wusste er noch nicht, was in Brisbane auf ihn zukommen sollte.
  

Koala Hospital 

Unser nächster Stopp war Port Macquarie. Da wir zu notorischen Frühaufstehern mutiert waren, checkten wir recht früh aus dem bei Reisebine Usern sehr beliebten Hostel Port Macquarie Backpackers aus, um am Leuchtturm unser Frühstück zu futtern. Tee und Cornflakes perfekt machten die Buckelwale, die fast direkt vor unseren Augen nach Norden zogen. Da wir anschließend in einer „tierisch“ guten Stimmung waren, war natürlich ein Besuch des Koala Hospitals ebenfalls Pflicht.
  

MojoSurf Surfcamp 

Weiter ging es über Coffs Harbour bis nach Arrawarra, wo sich das Surfcamp von MojoSurf befindet. Ich kann jedem nur empfehlen, einmal auf einem Surfbrett zu stehen! Und ich bin wahrlich keine Wasserratte. Die Vorstellung, mich bei 15 Grad Außentemperatur in einen kalten Neoprenanzug zu quetschen und mich mitsamt meines ganzen Körpergewichts auf ein Brett zu hieven, klang nicht wie Musik in meinen Ohren.

Aber die folgenden 2 Surfstunden waren wahnsinnig unterhaltsam. Nicht nur, weil ich wie erwartet über keine ausreichende Körperkoordination verfüge, um vom Brett aufzuspringen, meine Beine in die richtige Position zu bringen, um dann anschließend cool lässig auf der Welle zu reiten. Sondern auch, weil ich feststellen durfte, dass mein Freund aus der tiefsten australischen Provinz doch tatsächlich so etwas wie einen Surferboy in sich hat! Corey jedenfalls hat jede Sekunde im Wasser genossen. In UGG Boots und Shorts wird er trotzdem nie herum laufen.
  

Byron Bay  

Byron Bay war der nächste Halt. Wirklich eine Stadt zum Verweilen. Gott sei Dank waren wir im Winter unterwegs. Denn als wir am Leuchtturm und dem östlichsten Punkt des australischen Festlandes ankamen, waren nicht nur unsere Lungen „out of order“ sondern wir glühten, was das Zeug hielt. Wer kann nach diesem „Aufstieg“ noch behaupten, Australien sei flach?!
 

No Sunshine in Surfers Paradise  

Von Brisbane aus packten wir schließlich eine Freundin ein und erkundeten die Welt entlang der Gold und Sunshine Coast. Queensland zeigt nicht unbedingt als „Sunshine State“, aber Orte wie Noosa und die Glasshouse Mountains sind auch bei grauem Himmel und Nieselregen eine Augenweide. Nachdem wir zurück nach Melbourne geflogen sind und dort noch einige Tage verbracht haben, war unser Roadtrip leider auch schon wieder zu Ende.

 

Blick auf Noosa 

Ihr fragt euch jetzt sicherlich, wie es mit Corey und mir weiter geht. Nun ja, er ist erst einmal unten in Australien geblieben, während mich der Alltag in Berlin wieder hat. Doch damit ist unsere gemeinsame Reise alles andere als vorbei! Wie es weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Blog-Beitrag.

Bis dahin! Steffi & Corey

Autor/in des Artikels

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Stefanie Stadon

Steffi studierte zunächst Bank-Betriebswirtschaftslehre, wechselte danach jedoch mit Euphorie zur Geschichtswissenschaft.
Nach gelungenem Abschluss war das Fernweh groß geworden, also zog sie ab August 2010 für ein Jahr durch die Weiten Australiens.
Ihr schönstes Souvenir, dass sie sich mit zurück in die Heimat brachte, ist ihr australischer Ehemann Corey.

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