Australien Work & Travel

Backpacker strömen nach Kununurra, Western Australia …

… auf der hoffnungslosen Suche nach Arbeit ?!

Hunderte Backpacker strömen in das kleine Städtchen Kununurra im Norden Australiens. Mit knapp 5000 Einwohnern eigentlich nicht unbedingt das Ziel, welches man in Australien als erstes bereist, vor allem, weil es offensichtlich keine Highlights von Australien bietet. Das gilt vielleicht für Touristen, Backpacker jedoch sind eigentlich immer auf der Suche nach Jobs und genau das ist es, was Kununurra bieten soll: Jobs bei der kommenden Ernte in Australien. Die ersten Backpacker jammern jedoch bereits, dass sie nur auf Wartelisten stehen und bald wieder abreisen werden, wenn ihnen nicht bald etwas Lukratives angeboten wird.

Die Zahl der Backpacker, die in Australien das Arbeiten und Reisen miteinander verbinden wollen, wächst mehr und mehr. Mittlerweile sind viele Großstädte überlaufen von Work & Travel-Willigen, die sich über die Arbeitssituation beklagen und nicht gedacht hätten, dass es so schwer sei, in Australien Arbeit zu finden.

Aber ist das wirklich der Fall? Ist es schwer Arbeit zu finden oder sind die Inhaber eines Working Holiday Visums einfach nur wählerisch oder gar verwöhnt?

Jedes Jahr wächst die Zahl an Rucksacktouristen (2014 knapp 60.000). Davon reisten allein ein Drittel mit dem Working Holiday Visum ein. Besonders im letzten Jahr, auf Grund von doppelten Abiturjahrgängen, reisten mehr Work & Traveller als in der Vorjahren nach Australien. Aber heißt ein Überangebot an Arbeitswilligen auch automatisch ein geringeres Angebot an Jobs? In Australien hängt eine gute Ernte je nach Region von gutem Wetter ab. Wenn also von einer guten Ernte die Rede ist, wovon dieses Jahr ausgegangen wird, sind viele Jobs für Backpacker verfügbar.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, welche Kriterien ein jeder festsetzt, wenn es um die Jobsuche geht? Im Vorteil sind diejenigen, die nicht wählerisch sind und bei Arbeiten auf Bananenplantagen nicht Nein sagen, auch wenn sie Spinnen im Alltag lieber aus dem Weg gehen.

Außerdem darf man nicht zimperlich sein und „allergisch“ auf Schmutz reagieren. Bei vielen Erntejobs kann das Wetter schlecht sein und man steht den ganzen Tag im Regen oder die Hitze erschlägt einen. Wichtig dabei, man muss sich anpassen. Wenn es regnet, z.B. in Regionen um Tully, zieht man sich dementsprechend an oder wenn es heiß ist, sorgt man für ausreichend Sonnenschutz. Ein weiterer Pluspunkt, besonders in Großstädten, sind Offenheit und Eigeninitiative. Wenn man gerade in Hostels viel mit anderen Leuten spricht und sich „bekannt“ macht, können sich Türen öffnen, die bei alleiniger Anmeldung am JobDesk geschlossen bleiben. Deshalb nicht schüchtern sein!

Wenn trotz aller Offenheit und Initiative die Jobs ausbleiben, nicht die Hoffnung aufgeben, denn Geduld ist ebenfalls von Nöten, besonders wenn man zur Hochsaison der Backpacker unterwegs ist. Meist beginnt diese ab August/September, wenn es in Australien so langsam wieder richtig warm wird. Jedoch ist in Australien fast immer Erntezeit. Wenn man flexibel ist, kann man rund um das Jahr Erntearbeit finden. Wichtig ist zu wissen wo es wann Arbeit gibt, sodass man pünktlich zur Ernte vor Ort ist. Wenn man etwas Geduld mitbringt, bekommt innerhalb von ein bis zwei Wochen einen Job. Ob der einem dann gefällt muss selbst entschieden werden.

Job Shop Gründer sieht gute Chancen für Jobvermittlung in Kununurra und Umgebung Auch Job Shop Gründer Andrew Colback sagt, dass es nicht aussichtslos ist, einen Job bspw. in Kununurra zu finden. Allein im Juni wurden über 200 Arbeiter vermittelt und die Haupterntezeit geht erst los. Zahlenmäßig sind dieses Jahr sogar weniger Backpacker in Kununura auf der Suche nach Jobs als in den letzten Jahren. Die Chance dort Arbeit zu bekommen sind derzeit somit recht wahrscheinlich, auch wenn Wartelisten etc. aushängen, am Ende wird jeder mit einem Job „belohnt“.

Links und mehr Infos zum Thema:Ernte-Guide (was wird wann wo geerntet?) – Über die Ausbeutung von Backpackern bei der Farmarbeit


Quelle: abc.net.au
© Foto: Philipp Santos de Oliveira

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Friederike Marohn

Friederike bereiste 2010 nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Abiturs für ein Jahr Australien. Wieder zu Hause und um viele tolle Erfahrungen reicher, entschied sie sich für die nächsten 3 Jahre Betriebswirtschaftslehre zu studieren. Ende 2016 hat sie zum zweiten Mal ihr liebstes Reiseziel Australien besucht.

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